Star-Pianist Murray Perahia in der Philharmonie

Star-Pianist Murray Perahia gibt sich in München vor ausverkauftem Haus in der Philharmonie die Ehre.
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Star-Pianist Murray Perahia gibt sich in München vor ausverkauftem Haus in der Philharmonie die Ehre.

Mit dem Auto von London an die Isar: Vulkanasche macht erfinderisch. Doch der in München nicht allzu häufig gastierende Star-Pianist hatte es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, den Auftakt seiner Deutschland-Tournee nicht zu gefährden und den 63. Geburtstag im Gasteig mit einem Klavierabend zu feiern. Längst gehört er zu den Spitzenreitern seiner Zunft. Und so wunderte es nicht, dass die Philharmonie ausverkauft war.

Das Programm orientierte sich, wie inzwischen üblich, an der neuen CD. Murray Perahia begann mit der Partita Nr. 6 von Bach: elegant, virtuos, tänzerisch federnd – da wurde nicht allzu viel hinterfragt, Ausdruck ergab sich aus den vorgegebenen Strukturen. Manch überschwänglicher Drahtseilakt (Courante) rückte die Musik bisweilen in die Nähe einer Etüde von Czerny.

In Beethovens Sonate op.109 imponierte, dass sich Perahia zwar weigerte, allzu viel klangliche Experimente zu wagen, aber dennoch stets überzeugende Ergebnisse präsentierte. Der Flügel schien einen warmen, runden Ton nicht zuzulassen. Auch in den„Kinderszenen“ von Schumann gab sich der Pianist zugeknöpft, bevorzugte die kühle Distanz und ging exaltierter Gefühlsduselei rigoros aus dem Weg.

Dass er drei Mazurken von Chopin weicher und wärmer musizierte als das Vorangegangene, überraschte. Als Zugabe spielte Perahia zunächst Schuberts Es-Dur-Impromptu op.90, dann die cis-Moll-Etüde aus op.10 von Chopin: beide Stücke reißerisch und im gleichen Metrum, als wollte er auf Ähnlichkeiten hinweisen, wo es doch angebracht gewesen wäre, die Unterschiede hörbar zu machen.

Volker Boser

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