Spannend und eigenwillig: Das Wiener Neujahrskonzert

Beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker hatte der Dirigent Georges Pretre nicht vor, dem Orchester nach dem Mund zu dirigieren. Immer wieder träumte er jenen herrlichen Melodien hinterher, die Johann Strauß, Offenbach & Co. zur Unsterblichkeit verhalfen.
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Beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker hatte der Dirigent Georges Pretre nicht vor, dem Orchester nach dem Mund zu dirigieren. Immer wieder träumte er jenen herrlichen Melodien hinterher, die Johann Strauß, Offenbach & Co. zur Unsterblichkeit verhalfen.

Das war spannend, aber auch eigenwillig und selbst für die routinierten Wiener Philharmoniker nicht ganz ungefährlich. Denn die Zeichengebung des mittlerweile 85-jährigen begnügt sich mit kargen Andeutungen. Was für ein mitreißender Hitzkopf er noch immer sein kann, zeigte Georges Pretre besonders eindrucksvoll in der Ouvertüre zur Oper „Die Rheinnixen“. Jacques Offenbach verwendet hier erstmals die später als Highlight in „Hoffmanns Erzählungen“ berühmt gewordene „Barcarolle“ – samt drastisch-theatralischem Unwetter. Wie der französische Dirigier-Star diese eigentlich nur hübsche Musik zu einem Meisterwerk veredelte, war schlicht überwältigend.

Die Live-Übertragung des ZDF ignorierte im ersten Teil Barbara Retts Originalkommentar für den ORF, aber man konnte ja umschalten. Auch diesmal gab es wieder glamouröse Tanzeinlagen – fürs Fernsehen offensichtlich unentbehrlich, dazu, très chic, Kostüme von Valentino. Eine Uhrenmarke outete sich, unübersehbar für Millionen, als Sponsor.
Volker Boser

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