Sleazige Zeiten mit Duff
Der Ex-Guns 'n' Roses-Star McKagan schwinnt sich frei und präsentiert sich in neuem, altem Gewande.
Duff – der Name war schon Kult, bevor Homer Simpson dem gleichnamigen Gerstensaft verfiel. Schließlich ist der Duff, der Weggefährte vom Axl und dem Slash. Oder anders gesagt, er war der Basser der größten Rock-Band der 80er und frühen 90er Jahre – Guns ’n’ Roses. Der Ex-Gunner Duff McKagan hat sich längst selbstständig gemacht und nach einigen (teils sehr hörer-unfreundlichen) Versuchen mit Velvet Revolver nun sein eigenes Baby „Duff McKagans Loaded“ am Start. Mit „The Taking“ liegt nun der neueste Output vor. Angesleazter Hardrock, der immer wieder den „Spirit der Straße“ verbreitet.
Das punkig angehauchte „King of the world“ zeigt den Weg – doch leider weichen die Duffs immer wieder davon ab und verlaufen sich beim Schielen nach US-Radio-Airplay in Irrwegen, „Dead Skin“ ist da enttäuschendes Beispiel. McKagans Gesangsorgan ist nicht unbedingt der Brüller, aber er ist ein gediegener Sänger, das zeigt er der Nummer „Cocaine“, die besonders im Akustik-Country-Gewand überzeugt.
Der Duff wird mit der – teilweise sehr vorhersehbaren – Scheibe nicht unbedingt seinen Kult-Status ausbauen. Aber er liefert seinen Fans solide Kost ab. Nicht zu schwer verdaulich, manchmal etwas zu flockig leicht. Doch der „Appetite for Destruction“ – Guns ’n’ Roses Sensationswerk – ist damit nicht gestillt.
Matthias Kerber
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