Sie gibt uns täglich Sonne
Nach einer Reihe an Quotenflops und Misserfolgen setzt Sat1 wieder auf eine Telenovela – „Anna und die Liebe“ soll die Zuschauer am Vorabend zurückholen. Zehn Gründe, warum das sogar klappen könnte.
Die kreativen Köpfe von Sat1 erinnern sich noch heute gern an ihre Telenovela „Verliebt in Berlin“. Alexandra Neldel verhalf vor drei Jahren als hässliches Entlein dem Sender zu Traum-Quoten. Doch weil Hauptfigur Lisa Plenske irgendwann unter der Haube war, war’s vorbei mit der schönen Telenovela–Zeit bei Sat1. Erst fielen die „ViB“-Quoten in den Keller. Dann floppte auch noch das Nachfolgeformat „Schmetterlinge im Bauch“. Jetzt setzt der Sender auf eine neue Telenovela: „Anna und die Liebe“ soll die Zuschauer am Vorabend zurückholen. Die AZ nennt zehn Gründe, warum das sogar funktionieren könnte.
1. Jeanette Biedermann ist die perfekte BesetzungDie Hauptdarstellerin ist bei der Zielgruppe bestens bekannt, denn Jeanette Biedermann begann ihre TV-Karriere in der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Später wurde ihr Schauspieltalent sogar mit der Episoden-Hauptrolle im „Tatort“ geadelt. In „Schwelbrand“ spielte die 27-Jährige die Rockröhre, die sie auch im wahren Leben sein will. Im Herbst wird es eine neue Single geben. Cross-Promotion inklusive?
2. Sat1 besinnt sich auf die alten „ViB“-Werte
Biedermanns Figur heißt Anna Polauke – und nicht nur der Name erinnert an Neldels Lisa Plenske. Zwar ohne Zahnspange und Fatsuit, aber genau wie Lisa ist Anna, die mit extremer Schüchternheit geschlagen ist, das Mauerblümchen, das von einer großen Karriere träumt. Was für Lisa die Modebranche war, ist für Anna die Werbung. Bei „Broda & Broda“ ist sie Aushilfe.
3. Die unerreichbare Liebe – zu schön um wahr zu sein„Er sieht aus wie Brad Pitt als Kuscheltier.“ Dieses Kompliment bekommt Roy Peter Link, der Annas unerreichbare Liebe spielt, von Serien-Vater Mathieu Carrière. „Er ist nicht nur niedlich, sondern auch ein echter Held“, lässt Carrière verlauten. Ein wahrer Telenovela-Märchenprinz eben, der die Zuschauerinnen in Verzückung versetzen wird. Link spielt Jonas, den Juniorchef von „Broda & Broda“.
4. Man darf wieder richtig böse sein
Die Macher haben aus ihren Fehlern bei „Schmetterlinge im Bauch“ anscheinend gelernt, denn bei „Anna und die Liebe“ dürfen die Antagonisten wieder richtig böse sein. Das Parade-Biest ist die „Broda&Broda“-Chefin Natascha (Franziska Matthus), gleichzeitig Mutter von Annas Schwarm Jonas. Vor ihr kuschen alle.
5. Intrigen über Intrigen
Wenn man kommunikativ ist, macht man Karriere. Ist man das nicht, steht man draußen. So ist es auch bei Anna und ihrer Schwester Katja (Karolina Lodyga). Die jüngere Schwester stielt Annas Ideen, gibt sie als ihre aus und macht Karriere. Anna mit ihrer Schüchternheit hätte sich ja eh nicht damit beworben.
6. Schüchternheit – ein Phänomen, das viele kennen
Laut Schätzungen leidet die Hälfte der deutschen Bevölkerung an Sozialphobie, ist schüchtern und traut sich viele Dinge nicht zu. Eine Menge Menschen sind das also, die mit Anna mitfühlen können, wenn die mal wieder vor fremden oder ihr wichtigen Menschen keinen Ton heraus bringt.
7. Der Superstar
Er war der erste deutsche „Superstar“. Als RTL die erste Staffel der Musik-Casting-Show ausstrahlte, setzte sich Alexander Klaws damals im Finale durch. Eine ganze Nation sprach über das Ereignis, Klaws hatte einige Nummer-1-Hits. Nun, einige Jahre später, steht er als Schauspieler vor der Kamera, spielt Annas guten Kumpel Lars. Da werden sich doch mit Sicherheit einige Mädels gerne wieder an ihn erinnern.
8.Unterstützung kommt von Rosenstolz
„Gib mir Sonne“ heißt der Song zur Telenovela und stammt von Rosenstolz, des erfolgreichsten Duos Deutschlands. Die erste Single aus dem neuen Rosenstolz-Album erscheint am 29. August. Für „Verliebt in Berlin“ schrieb Nena die Titelmelodie: Ihr „Liebe ist…“ wurde im Radio rauf und runter gespielt.
9. Sat1 verspricht einen langen Atem
250 Folgen sind geplant und Produzent Christian Popp weiß: „Wenn man jetzt nach längerer Zeit wieder mit einer neuen Telenovela einsteigt, muss man vor allem Geduld haben.“ Man könne die Zuschauer eben oft nicht von heute auf morgen begeistern.
10. Der Titel
Der Titel „Anna und die Liebe“ ist prägnant und einfach. Passt. Allerdings gibt es in diesem Punkt auch ein Problem. Die Abkürzung „AudL“ klingt irgendwie doof. Nicht so doof aber wie die des ursprünglich geplanten Titels: „In Liebe Lena“.
Angelika Kahl
„Anna und die Liebe“, immer werktags, 19 Uhr, auf Sat1