Schwer bewaffnet

Der größte Held des Monumentalfilms: Charlton Heston, Bürgerrechtler und Waffenlobbyist, starb im Alter von 84 Jahren.
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LOS ANGELES - Der größte Held des Monumentalfilms: Charlton Heston, Bürgerrechtler und Waffenlobbyist, starb im Alter von 84 Jahren.

Er gab dem Monumentalfilm sein Gesicht: Der 1924 bei Chicago geborene Charlton Heston verkörperte als Zwei-Meter-Hüne mit markanter Miene in legendären Breitwandspektakeln Gestalten wie Ben Hur, Abraham, El Cid und Michelangelo. Zum Weltstar machte den damals 33-Jährigen die Rolle des Moses im Bibelepos „Die zehn Gebote“.

Es spricht für Hestons Vielseitigkeit, dass er im selben Jahr an der Seite von Orson Welles für das Meisterwerk „Im Zeichen des Bösen“ vor der Kamera stand. 1960 feierte Heston seinen größten Triumph: Er bekam den Oscar für die Titelrolle in „Ben Hur“.

1978 erhielt er auch noch einen Sonder- Oscar für seine Einsätze bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und bei der Truppenbetreuung in Vietnam.

Harsche Kritik der Linken

In den 90er Jahren geriet Heston als Fürsprecher von Amerikas Waffenlobby ins Rampenlicht. Von 1998 bis 2003 war er Vorsitzender der National Rifle Association (NRA), der vier Millionen Mitglieder starken Organisation der US-Waffenbesitzer. Sein Einsatz für die Waffenlobby trug ihm bei Amerikas Linken die harsche Kritik ein, er sei mitverantwortlich für Massaker an Schulen.

Auch Michael Moore rückte Heston mit seinem oscar-gekrönten Dokumentarfilm „Bowling for Columbine“ in diese Ecke. Hestons Anschauungen erwuchsen aus der Überzeugung, jedem Mensch stehe das höchstmögliche Maß an Freiheit zu. Schon in den 60er Jahren forderte er an der Seite von Martin Luther King Jr. das Ende der Rassendiskriminierung und gleiche Rechte für alle Amerikaner. Heston, ein enger Freund Ronald Reagans, war Präsident der Schauspielergewerkschaft sowie Vorsitzender des Amerikanischen Filminstituts.

Immer wieder liebäugelte er mit einem Sprung in die große Politik. Doch er blieb der Leinwand treu, dort, wo er seine größten Heldentaten vollbringen konnte. Umso schmerzlicher war es, als vor sechs Jahren Hestons Abstieg in die Dunkelheit der Alzheimer- Krankheit begann. Am Samstag starb er im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in Beverly Hills.

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