Schweißtreibend: Tödliches Kommando
Egal, ob Susan Sarandon und Tommy Lee Jones mitspielten wie "Im Tal von Elah" von Paul Haggis oder gar Meryl Streep und Tom Cruise in Robert Redfords "Von Löwen und Lämmern" - an ihre zweifelhaften Missionen wollen die Amerikaner nicht erinnert werden.
"Kein Film über den Irak oder Afghanistankrieg war in den USA kommerziell erfolgreich", sagt Kathryn Bigelow. Sie hat einen weiteren Film zum Thema gedreht. Der allerdings geht weit über die Problematik des schmutzigen Irakkrieges hinaus, sondern porträtiert, was in den Köpfen von Soldaten abläuft.
Für Kinogänger, die ungern Kriegsfilme anschauen, ist "Tödliches Kommando" eine grosse Ausnahme. Konnte Coppola über "Apocalypse Now" sagen: "Dieser Film ist nicht über Vietnam, dieser Film ist Vietnam", so kann Kathryn Bigelow Ähnliches mit ihrem Irak-Film beanspruchen - man verlässt das Kino schweissgebadet.
Packend ist die fast dokumentarische Art des Films, die unheimliche Nähe zu den Einsätzen einer US-Spezialeinheit, die in Kampfzonen Bomben entschärft, oft als Fallen versteckt in Leichen und Autos. Eine weitere irritierende Dimension: der unleugbare Kick der Extremsituation, dem einige als Adrenalin-Junkies verfallen.
Adrian Prechtel
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