Schnick, schnack, schnuck, Bussi
Donizettis „Liebestrank“ sorgt in der Pasinger Fabrik für einen rasant-komischen Abend.
Oper kann so einfach sein: Obstkisten und eine Ladung Zitronen reichen aus – und schon hat Donizettis „Liebestrank“ das richtige Drumrum. In der Pasinger Fabrik hat’s prima funktioniert, wenngleich die Neufassung von Regisseur Maximilian Dorner nicht wirklich aufgeht.
Das tut der Wirkung dieses Opern-Elixiers allerdings keinen Abbruch. Mindestens bis zur Pause geht’s rasant, voll Esprit und amüsanten Dialogen – „schnick, schnack, schnuck, Bussi“ – zur Sache.
Adina (souverän: Ikumu Mizushima) ist auf Italienurlaub, der Lover sitzt in München, da passt Nemorino (arg blass: Andrew Lepri Meyer) natürlich nicht ins Konzept. Gegenspieler Belcore (Hermann Kiebacher), ein Schluffi von einem Polizisten, muss von Schwester Giannetta (zum Piepen: Svenja Kruse) zum Jagen getragen werden.
Aber dann punktet eh nur Dulcamara (fabelhaft: Sven Fürst), der vom Quacksalber zum Vorstadt-Gigolo mutiert. Und sonst? Das Weniger (kein Chor) tat nicht weh, und die Hand voll Musiker (Leitung: Andreas Pascal Heinzmann) konnte jedem Opernorchester Paroli bieten.
Christa Sigg
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