Schlager und Schlaghosen
Eine Mutter-Tochter-Geschichte und 22 Abba-Songs: Das Londoner Musical „Mamma Mia!“ lässt das Lebensgefühl der 70er Jahre in München wieder auferstehen
Es war ihre Zeit: die 70er Jahre. Der Traum von der Freiheit, irgendwo auf einer griechischen Insel, Blumenmädchen, bunte Batik-Klamotten. Und Abba. Wie kaum eine andere Musikgruppe wird das schwedische Popquartett verknüpft mit dem Lebensgefühl der 70er Jahre.
Jene Zeit lässt das Musical „Mamma Mia!“ wieder aufleben. Die Story, die die Abba-Mitglieder Benny Andersson und Björn Ulvaeus vor elf Jahren abgesegnet haben, erzählt von Donna (Jackie Clune) und ihrer Tochter Sophie (Miria Parvin), die vor ihrer Hochzeit wissen möchte, wer ihr Vater ist.
Als drei der möglichen Erzeuger auf der griechischen Insel auftauchen, wird die Vergangenheit zur Gegenwart. Und nicht nur auf der Bühne. In unvergleichlicher Weise versteht das Musical die Gefühle seiner Zuschauer zu rühren. Herzlich wird gelacht über die Probleme der nicht mehr jugendlichen Freundinnen von Donna, denen die engen Schlaghosen von damals halt nicht mehr ganz so gut passen wie mit knackigen 20 Jahren.
Ansteckende Stimmung
Die um 22 Abba-Hits herum geschriebene Mutter-Tochter-Geschichte spricht alle Generationen an. In dem bunt gemischten Publikum bei der Premiere im Deutschen Theater in München lassen sich 20-Jährige genauso von der Stimmung mitreißen wie die Zuschauer, die vom Alter ihre Mütter oder Väter sein könnten. Bei „Super Trouper“, „The Winner Takes it All“, „Gimme, Gimme“ und natürlich „Mamma Mia“ kann schließlich jeder mitsingen.
Als Donna, ihre zwei Freundinnen und die drei Väter am Ende in quietschbunten Schlaghosen-Kostümen und Plateau-Schuhen als Zugabe noch einmal „Dancing Queen“ und „Waterloo“ spielen, schwappt die Begeisterung in die Zuschauer-Ränge. Es wird mitgetanzt, mitgesungen und die Hüften geschwungen. Die 70er sind auferstanden.
Nadja Mayer
Bis 21. März, täglich außer Mo, Karten Tel. 55234444
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