Schauspielerin: Bibiana Beglau
Immer dann, wenn Rainer Werner Fassbinders Beziehungsdrama „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ im Marstall droht, in lesbischem Zickenalarm zu verkümmern, ist Bibiana Beglau zur Stelle – und alles wird aufregend anders. Deshalb müssen wir ausnahmsweise auch zu einer etwas schwelgerischen Formulierung greifen: Aber in der Titelrolle gelingen dieser Schauspielerin magische Theatermomente.
Mit ihrem energetischen Auftreten und einem unverwechselbaren Gesicht entfaltet Bibiana Beglau oft in nur kurzen Monologen eine vielfältige und widersprüchliche emotionale Landschaft aus Weltekel und rücksichtslosem Furor, aus schmerzhafter Selbstironie, unverhohlener Lust an Macht über Menschen und Restbeständen von Zärtlichkeit. All das lässt sie aus ihrer kantigen Physis geradezu explodieren. Und das ist nichts weniger als sensationell.
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