Rote Früchtchen und freche Musik

Die Kinderoper „Die Omama im Apfelbaum“ am Gärtnerplatztheater
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Die Kinderoper „Die Omama im Apfelbaum“ am Gärtnerplatztheater

Die Disco-Kugel war cool“, sagt die 8-jährige Pia. „Ich dachte vorher, in der Oper geht es immer sehr ordentlich zu.“ Auch ihre ein Jahr ältere Freundin Luisa mochte das Glitzern, aber auch die beiden tanzenden Omas im Finale hatten es ihr angetan.

Das Gärtnerplatztheater empfiehlt „Die Omama im Apfelbaum“ für Kinder zwischen vier und zwölf. Die Aufführung dauert eine gute Stunde. Sie überfordert keineswegs das Sitzfleisch von Theateranfängern und bietet doch den ganzen Zauber.

Dass man in einer Oper wegen des gesungenen Texts nicht alles versteht, wollte Pia nicht recht einleuchten. Die Sänger geben sich allerdings viel Mühe, und die Geschichte einschließlich ihrer menschenfreundlichen Botschaft ist beiden Mädchen trotzdem nicht entgangen. „Zwei Jungs spielen am Anfang Fußball“, sagt Luisa. „Robert schwärmt seinem Freund von der Großmutter vor, weil sie ihm Geschenke mitgebracht hat. Andreas hat keine Oma mehr: Sie sind beide schon gestorben. Daher wünscht er sich eine neue Großmutter, die im Apfelbaum vor dem Haus erscheint.“

Wie die Sache ausgeht, verrät Luisa an dieser Stelle nicht. Nur so viel: Die taffe Oma (Ann-Kathrin Naidu) fährt ein schnelles Auto, redet sich bei Polizeikontrollen geschickt heraus und hat Freikarten für einen Jahrmarkt dabei. Dass sie ein Wunschtraum von Andreas bleibt, war für die Mädchen klar. Leider hat sich der Regisseur Holger Seitz in einer für sie fremden Sprache ausgedrückt: Das jedem Erwachsenen geläufige Theatermittel eines Lichtwechsels, der Vision und Wirklichkeit voneinander scheidet, haben Luisa und Pia nicht wirklich verstanden.

Aber dafür gibt’s Eltern oder Opas, die Kinder ins Theater begleiten. Gefallen hat’s ihnen trotzdem. Die freche Musik von Elisabeth Naske brachte Luisa schon in der Ouvertüre zum Mitwippen. Die Mädchen lobten einhellig den schönen Apfelbaum mit seinen roten Früchten auf der von Peter Engel hübsch bestückten Drehbühne. Ihren Freunden und würden sie auf jeden Fall zum Besuch der Aufführung raten. Die bei Kindern beliebte Pause haben sie nicht vermisst, weil jedem Besucher zum Abschied ein Apfel spendiert wurde.

Robert Braunmüller

„Die Omama im Apfelbaum“ wieder am 26. 10., 14. 11., 28. 11. und im Dezember, jeweils 11 bzw. 11.30 Uhr. Karten unter Tel.2185-1960

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