Regina Spektors neues Album "Far"
Regina Spektor, eine 29-jährige Amerikanerin russischer Herkunft, hat mit „Far“ bereits ihr fünftes Studioalbum veröffentlicht – aber das erste, das auch in die deutschen Charts eingestiegen ist.
Und das völlig zu recht. Denn Spektor fügt sich einerseits ein in die Riege der nachdenklichen Piano-Frauen wie Tori Amos und Fiona Apple. Doch wo Amos wütend wird und Apple ganz in sich gekehrt wirkt, kann Spektor auch fröhlich klingen.
Es sind dies sogar die stärksten Lieder auf ihrem Album, die zwar mit sehr schönen, ruhigen Klavierpassagen beginnen, dann aber zackiger loslegen – wie „Folding Chair“, in dessen Text sie ihre Füße im Strandsand vergräbt und dazu einlädt, sich neben sie zu setzen.
Manchmal sind die Lieder aber auch einfach nur verträumt, ernst oder experimentell wie „Dance Anthem Of The 80’s“, für dessen Intro offensichtlich nur ein Finger auf dem Klavier gebraucht wurde. Das einzig verbindende Element dieses vielschichtigen Albums ist Spektors außergewöhnlich gelenkige Stimme, die sich bereitwillig in Höhen und Tiefen rankt. Am besten ist sie, wenn sie gar nicht richtig singt, sondern wie nebenbei im Sprechen einige Töne trifft, kurz bevor sie wieder in die Höhe abschwirrt. Das ist vielleicht manchmal anstrengend – aber niemals langweilig.
Julia Bähr
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