Nach dem Grand-Prix-Desaster: No Angels einfach zu fad

Neu Grand-Prix-Teilnehmer braucht das Land. Der NDR appelliert an deutsche Künstler und stellt fest: Der No-Angel-Song „Disappear“ war einfach zu fad.
von  Abendzeitung

Neu Grand-Prix-Teilnehmer braucht das Land. Der NDR appelliert an deutsche Künstler und stellt fest: Der No-Angel-Song „Disappear“ war einfach zu fad.

Auch beim NDR setzt jetzt, nach dem ersten Schock über das desaströse Abschneiden der No Angels beim Eurovision Song Contest, die Suche nach den Ursachen ein. Und auch der NDR kommt zu dem Ergebnis: Der No-Angel-Song „Disappear“ war einfach zu fad. Man brauche „entweder eine Ballade fürs ganz große Gefühl oder eine flotte Up-Tempo-Nummer“, sagte NDR-Unterhaltungschef Ralf Quibeldey der „Neuen Presse“.

Hätte diese Einsicht im Vorfeld nicht mehr gebracht? Die Auswahl der Wettbewerbstitel sei jedes Jahr eine Gratwanderung. Zum einen sei es nicht leicht, überhaupt Sänger für den Wettbewerb zu finden. „Viele etablierte deutsche Künstler wagen nicht, sich dem Wettbewerb zu stellen“, sagt Quibeldey. Insbesondere scheuten sie den Vorentscheid. „Sie haben Angst, unterzugehen.“ Sage doch einmal ein Künstler zu, bestimme die Plattenfirma bei der Wahl des Songs mit.

Dieter Bohlen überraschte das schlechte Abschneiden der No Angels nicht. „Es muss länger und intensiver gesucht und gesiebt werden“, sagt er. Bohlen fordert auch ein neues Abstimmungsverfahren. „Es kann nicht sein, dass Zwergenländer wie Andorra die gleiche Stimme haben wie Deutschland und Russland.“

„Dass sich Deutschlands erfolgreichster Hitlieferant konstruktiv an der Diskussion beteiligt, freut uns“, sagt Quibeldey. „Wir wollen uns mit möglichst vielen Profis aus der Branche zusammensetzen und sehen, was wir besser machen können.“

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