Vital und tänzerisch

Johann Sebastian Bachs Brandenburgische Konzerte mit der Münchner Hofkapelle
Robert Braunmüller |
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Es dauert nur ein paar Takte, und dann ist klar, dass alles gut wird: Die beiden Hornisten spielen ihre Triolen-Signale exakt und doch irgendwie schräg gegen die geradtaktige Streicherbegleitung. Und auch das zweite Konzert ist kein Trompetenstück, sondern ein Concerto grosso, in dem Geige, Blockflöte und Oboe auf Augenhöhe mitdiskutieren dürfen.

Für diese Neuaufnahme der Brandenburgischen Konzerte hat der Geiger Rüdiger Lotter eine Reihe exzellenter Musiker aus München und Umgebung versammelt: Olga Watts brilliert im Cembalo-Solo des Konzerts Nr. 5, Franz Draxinger und Wolfram Sirotek aus dem Bayerischen Staatsorchester lassen ihre Naturhörner rauschen, Dorothee Oberlinger glänzt auf der Blockflöte, Hille und ihre Tochter Marthe Perl machen mit ihrem farbigen Gamben-Klang das Konzert Nr. 6 zum Ereignis.

Die Grundhaltung der Einspielung ist vital und tänzerisch, die Tempi rasch, ohne in eine Parforcejagd auszuarten. Trotz einer kammermusikalischen Tendenz vermeiden Lotter und seine Mitstreiter jene abgezehrte Askese, die einem historisierende Aufführungen gerade von Bachs Musik verleiden kann.

Auch in dieser Zeitung wurde schon mehr als einmal beklagt, dass es in München kein erstklassiges Originalklang-Ensemble für Barockmusik und Wiener Klassik gibt. Diese exzellente Aufnahme lebt gewiss vor allem von den Solisten. Doch wenn die Hofkapelle nun auch in Konzerten Taten folgen lässt, brechen für die Alte Musik in dieser Stadt doch noch gloriose Zeiten an.

J. S. Bach, Brandenburgische Konzerte, Hofkapelle München, Rüdiger Lotter, deutsche harmonia mundi

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