"Vier und Jetzt"-Tour: So war das Konzert der Fantastischen Vier in München
Mit ihrem Best-of-Album "Vier und Jetzt", Konfettiregen und "neuem Scheiß" begeisterten die Fantastischen Vier 11.000 jubelnde Fans in der Münchner Olympiahalle.
München - Dreizehn Minuten dauert es, bis die Olympiahalle explodiert, die Konfettikanone zündet und alle ausrasten. Da regnet es so viel von den roten und weißen Papierstreifen, dass die Fantastischen Vier nicht mehr zu sehen sind. Vermutlich springen sie sehr sportlich auf dem Steg herum, der weit ins Publikum geht. Da sind die Fans so euphorisiert, dass das "Die da" der Fantas und ihrer Band nicht mehr zu hören ist. Der Text ist ohnehin bekannt.
"Sie ist weg" mit Botox im Hintern
Fast ausverkauft mit 11.000 Fans ist die Olympiahalle am Dienstagabend. Es fühlt sich allerdings sehr ausverkauft an von der Stimmung her, um mal so anbiedernd jugendlich zu sein, wie die Fantas es nicht sind. Weg von funky und poppy hin zu elektronischer Tanzmusik haben die Schwaben ihre Beats modernisiert. "Yeah Yeah Yeah" kommt mit treibenden, dumpfen Beat und harten Drums. "Sie ist weg" hat Botox im Hintern und tanzt durch, und "Tag im Meer" lässt sich Zeit und entfaltet sich Minute um Minute.
Letztes Jahr haben sie 27 Jahre Fantas gefeiert, Anfang Januar dürfte das noch gelten. Ende 40 sind sie alle: der Michi Beck, der immer noch seinen Lausbubencharme hat und die Mütze schräg trägt. Thomas D., der für "Krieger" gerne sein Hemd auszieht. Man schaut's auch gerne an. Smudo, der in diversen Songs namentlich und zurecht gefeiert wird. Und Andy Ypsilon, den immer noch niemand auf der Straße erkennen würde, und der bescheiden im Hintergrund werkelt.
Klar positionieren sich die Fantas gegen rechts
Weil sie auch "neuen Scheiß" haben, wie es Thomas D. formuliert, wird der gezeigt. Klar positionieren sich die Fantas gegen rechts, zeigen rotzig den Stinkefinger, und weil sie mal wieder auf ihrem Publikumssteg stehen und gefühlt mittendrin sind, feiern alle als wär's ein uralter Hit. In zehn Jahren ist's dann vermutlich einer.
Begonnen haben sie das Konzert, als wären sie ihre eigene Vorband auf dem Steg. "Yo, schönen guten Abend, meine Damen und Herren", rappt Michi Beck Afrobs Text von "Reimemonster" zu eben jenem Beat. Das war sieben Jahre nachdem "Die da" deutschen Rap in die Charts gebracht hat.
Mann plündert Getränkelager des Backstage – fürs Dosenpfand
Dreizehn Minuten und einen Konfettiregen später ziehen sie auf die große Bühne mit dem bühnenfüllenden Bildschirm für zwei weitere intensive Konzertstunden. Der "MfG"-Text steht da natürlich übergroß oder "Danke". Mehr bleibt nicht zu sagen. Danke. MfG, mit freundlichen Grüßen Jasmin Menrad
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