Vanessa Mai: Nur Fliegen ist schöner
München - In der nicht-olympischen Disziplin „Schlager, weiblich“ ist die Goldmedaille derzeit vergeben an Helene Fischer, Silber ginge an Andrea Berg, aber heißester Bronzekandidat wäre wohl Vanessa Mai. Seit mehr als vier Monaten steht sie mit ihrem Album „Für Dich“ in den Charts, über 30 Millionen Mal wurden ihre Musikvideos angeklickt. Nun geht die 24-jährige Sängerin, die früher Mitglied von Wolkenfrei war, auf Tournee.
AZ: Frau Mai, wie sind Sie eigentlich zum Schlager gekommen?
VANESSA MAI: Also, ich habe ja schon als Kind gerne Schlager gesungen. Natürlich habe ich später auch englischsprachige Musik gehört, wie jeder Teenie. Aber es gefällt mir einfach, Gedanken und Gefühle auf Deutsch zu singen.
Nun haben Sie Ihr Solo-Album mit Dieter Bohlen gemacht.
Den habe ich ja in der DSDS-Jury kennengelernt, insofern war die Zusammenarbeit auch naheliegend. Und wenn man bedenkt, was er als Musiker und Produzent alles erreicht hat, dann wäre ich ja auch verrückt, diese Chance nicht zu nutzen. Man hört natürlich, dass Dieter Bohlen hinter „Für Dich“ steckt. Aber das Album klingt trotzdem genau so, wie ich es haben wollte.
Er lässt mit sich reden?
Auf jeden Fall. Es sind auf diesem Album viele Ideen von mir zu hören. Trotzdem habe ich jetzt für mich beschlossen, dass ich künftig stärker versuchen werde, eigene Songs zu schreiben. Ich habe jetzt drei Alben gemacht, ich fühle mich langsam reif dafür.
Sie wollen mehr texten oder komponieren?
Auf jeden Fall texten.
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Der Schlager oder Schlager-Pop boomt ja seit etlichen Jahren. Haben Sie eine Erklärung für den Erfolg?
Nein, aber ich freue mich natürlich, dass es eine so große Resonanz für deutschsprachige Musik gibt. In unserem Genre haben in den letzten Jahren vor allem Helene Fischer und Andrea Berg viele Türen aufgestoßen, auch indem sie die Musik sexy machten.
Wie wichtig ist denn das gute Aussehen für den Erfolg?
Schwierige Frage. Schönheit liegt ja auch immer im Auge des Betrachters. Es finden ja zum Glück nicht alle den gleichen Typus schön. Für mich ist es wichtig, dass man sich so zeigt, wie man sich auch wohlfühlt.
Helene Fischer und Andreas Gabalier haben zuletzt das Olympiastadion ausverkauft, wäre das auch ein Traum von Ihnen?
Natürlich ist das ein Traum. Aber ich starte ja jetzt erst meine erste richtige Solo-Tournee. Wir haben schon mehrere Zehntausend Tickets verkauft, das ist eine tolle Resonanz, darauf bin ich wirklich sehr stolz.
Gibt es bei Ihnen auch spektakuläre Show-Elemente?
Noch sind die Hallen ja zu klein, als dass ich da wie Helene Fischer hineinfliegen könnte. Ich bewundere das sehr, was Helene Fischer macht. Ansonsten orientiere ich mich hauptsächlich an dem, was mir Freude macht und was ich gut kann. Und deswegen ist meine Show natürlich auch auf die Tanzelemente ausgerichtet.
Vanessa Mai spielt am 9. November in der Münchner Tonhalle, Restkarten ab 49 Euro