Song mit Julia Kautz: Startet Fiona Erdmann jetzt eine Musikkarriere?
Von Influencerin Fiona Erdmann (36) gibt es nach langer Zeit wieder Musikalisches zu hören. Gemeinsam mit der Sängerin Julia Kautz (43) veröffentlicht sie am 30. Mai den Freundschaftssong "Besser sad", der es auf deren Debütalbum "Kautz" geschafft hat. Bevor Erdmann 2007 einem breiteren Publikum als "GNTM"-Kandidatin bekannt wurde, hatte sie bereits 2006 an der Musik-Castingshow "Popstars" teilgenommen.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Erdmann, warum sie danach ihre Musikkarriere nicht vorangetrieben hat und ob sie jetzt mehr Musik machen will. Zudem verrät die Dubai-Auswanderin, die seit Februar dreifache Mutter ist, wie sie den Musikvideodreh zu "Besser sad" mit Babybauch erlebt hat und blickt gemeinsam mit Julia Kautz auf deren enge Freundschaft.
Sie sind nach Ihrer Teilnahme bei "Popstars" wieder in die Musikwelt eingetaucht. Wie war es für Sie, wieder zu singen und im Studio zu stehen?
Fiona Erdmann: Ich liebe es zu singen - das war schon immer meine absolute Leidenschaft. Eigentlich war das sogar mein erster Traum: Sängerin zu werden. Aber manchmal macht das Leben eben seine eigenen Pläne. Nach "Popstars" habe ich mich dann zunächst aufs Modeln konzentriert, obwohl die Musik nie ganz weg war. Ich habe damals tatsächlich sogar ein ganzes Album aufgenommen und einen Song veröffentlicht. Doch kurz danach ist meine Mutter verstorben - das war ein tiefer Einschnitt, und das Musikprojekt hat sich dann irgendwie verlaufen. Umso schöner war es jetzt, nach so langer Zeit wieder im Studio zu stehen. Es hat sich total vertraut und richtig angefühlt - wie heimkommen.
Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit bei "Popstars"?
Erdmann: Ich war damals riesiger Fan der allerersten Staffel mit den No Angels. Ich hab vorm Spiegel gestanden und mitgesungen, das hat mich total inspiriert. Dann habe ich mich selbst beworben - erst in Hannover, da bin ich unter die letzten 15 gekommen. Später habe ich es nochmal in Dortmund versucht, aber da hat es leider nicht geklappt. Für mich war aber klar: Ich mache weiter. Dann kam die Chance bei "Germany's next Topmodel". Ich bleibe nicht lange in Momenten hängen, die nicht funktioniert haben. Ich glaube fest daran, dass immer neue Chancen kommen - und die habe ich genutzt.
Bereuen Sie es, keine Musikkarriere gestartet zu haben? Könnten Sie sich vorstellen, jetzt mehr Musik zu machen?
Erdmann: Bereuen - nein. Aber es ist schon ein Teil in mir, der weiß: Da war mehr möglich. Ich wollte nie Musik um jeden Preis machen. Für mich muss ein Song echt sein, mit Gefühl, mit Bedeutung. Und jetzt, mit "Besser sad", war das genau so. Da war eine echte Geschichte, echte Emotion. Ich weiß noch nicht, ob es weitergeht, aber ich sage nie nie. Wenn es sich wieder richtig anfühlt, bin ich sofort dabei.
Im Februar sind Sie wieder Mutter geworden. Wie geht es Ihnen jetzt? Und wie läuft der Alltag mit Ihren drei Kindern?
Erdmann: Ich bin überglücklich - aber natürlich auch oft müde. (lacht) Drei Kinder, das ist wirklich kein Zuckerschlecken. Es ist wunderschön, aber auch ein echter Knochenjob. Ich habe mir immer drei Kinder gewünscht, und jetzt lebe ich genau diesen Traum. Aber man muss auch lernen, mit den eigenen Kapazitäten gut umzugehen. Man schafft nicht mehr alles - und das ist okay. Ich bin total stolz, wie wir als Familie das alles wuppen. Jetzt reisen wir sogar gemeinsam nach Deutschland - ich mit drei Kids und einem Song im Gepäck. Ich hoffe, dass meine Kinder irgendwann zurückblicken und sagen: "Wow, Mama, du hast das echt gerockt."
Was sagt Ihr Partner zu Ihrem musikalischen Ausflug?
Erdmann: Er ist mein größter Fan - auch wenn er den Text nicht versteht, hat er sofort gesagt: "Das ist richtig gut!" (lacht) Er unterstützt mich in allem, was ich mache. Nicht nur als Partner, sondern auch als mein Manager. Er glaubt an mich, hilft mir bei jeder Idee und steht immer hinter mir. Das weiß ich sehr zu schätzen, weil ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist - gerade wenn die eigene Partnerin ständig in der Öffentlichkeit steht. Er gibt mir Rückhalt und pusht mich gleichzeitig - das ist eine richtig schöne Kombi.
Im Musikvideo sind Sie noch schwanger. Wie war der Dreh?
Erdmann: Das war wirklich etwas Besonderes. Schwanger ein Musikvideo zu drehen - das macht man ja auch nicht jeden Tag. Aber für mich war das genau richtig. Ich wollte diese Zeit festhalten, diese Emotion. Jetzt habe ich diese wunderschöne Erinnerung - ein Musikvideo, das gleichzeitig auch ein Stück Schwangerschaftsgeschichte erzählt. Wir haben in Dubai gedreht, Julia war extra da, und so konnte ich ihr nicht nur mein Dubai zeigen, sondern wir haben zusammen etwas Bleibendes geschaffen.
Hinter "Besser sad" steht das Motto "geteiltes Leid ist halbes Leid". In welchen schweren Momenten haben Sie die Freundschaft bisher am meisten geschätzt?
Julia Kautz: Wir waren immer füreinander da, wenn es Liebeskummer oder generell Probleme mit den Männern gab. Und davon gab es jede Menge! Außerdem haben wir uns auch in beruflichen Situationen, die schwierig waren, immer gegenseitig gepusht und ermutigt, weiter an unsere Träume zu glauben. Die einschneidendste Situation war allerdings, als erst Fionas Mutter verstorben und kurz darauf auch noch ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Das hat mir einfach das Herz herausgerissen. Wir haben in dieser so schwierigen Zeit täglich mehrere Stunden telefoniert und ich habe versucht, Fiona so gut es ging zu unterstützen und einfach immer für sie da zu sein. Wir waren in unserer Freundschaft oft sad. Aber zusammen waren wir immer besser sad! Deshalb passt der Song auch so perfekt zu uns...
Erdmann: Wie Julia schon meinte, wir haben in unserer Freundschaft wirklich viele Ups and Downs erlebt - und genau das macht sie für mich so besonders. Ich finde, wahre Freundschaft zeigt sich nicht nur in den schönen Momenten, sondern gerade in den schwierigen. Und wir hatten viele intensive Zeiten, die uns unglaublich zusammengeschweißt haben. Es war nicht immer alles rosig, aber auch nie durchgehend traurig - es war einfach ein ehrlicher Mix aus dem echten Leben. Was ich an unserer Freundschaft so sehr schätze, ist, dass ich weiß: Egal, wie lange wir uns nicht gehört haben - wenn ich Julia brauche, ist sie da. Und das beruht auf Gegenseitigkeit. Für mich ist das wahre Freundschaft.
Wie schaffen Sie es, ihre Freundschaft auch über Distanz zu pflegen?
Kautz: Es ist sehr traurig, dass wir uns durch die Distanz von 6.000 km so selten sehen, aber zum Glück gibt es ja Zoom Calls und WhatsApp. Wir haben jetzt auch nicht immer täglich Kontakt, das wäre bei unseren verrückten Leben, in denen wir als Sängerin und Songwriterin und Business Lady und Mutter beide sehr busy sind, leider gar nicht möglich. Aber wir sind trotzdem immer füreinander da, wenn es darauf ankommt. Geburtstage haben wir nie vergessen oder an Weihnachten hören wir uns auch immer.
Auch die großen Lebensmomente teilen wir natürlich immer miteinander: Den Zoom Call, als mir Fiona von ihrer dritten Schwangerschaft erzählt hat, indem sie einfach mit Babykugel ins Bild gelaufen ist, werde ich nie vergessen! Genauso wie die Nachrichten, dass sie mit ihren ersten beiden Kindern schwanger war! Ich habe mich so sehr gefreut, dass ihr Traum von der Familie, von dem sie immer wieder erzählt hat, nach der so besonders harten Zeit in Erfüllung gegangen ist. Das Schöne an unserem Song "Besser sad" ist auch, dass wir sowohl beim gemeinsamen Schreiben und Aufnehmen in Berlin, als auch beim Videodreh in Dubai und jetzt zur Veröffentlichung und Promo ganz viel Zeit miteinander haben, die wir enorm schätzen.
Erdmann: Unsere Freundschaft funktioniert auch ohne täglichen Kontakt. Wir kennen uns einfach so gut, und wir interessieren uns wirklich füreinander. Allein durchs Story-Schauen oder kleine Nachrichten zwischendurch bleiben wir verbunden. Und wenn es wirklich darauf ankommt, sind wir füreinander da - egal, wo wir gerade sind. Ich glaube, wenn echtes Interesse und Zuneigung da sind, dann übersteht eine Freundschaft jede Distanz.
Was würden Sie gerne noch gemeinsam erleben?
Kautz: Am 1. Juni treten wir gemeinsam im "ZDF Fernsehgarten" auf und bei unserem Release-Event am 13. Juni im nhow Hotel in Berlin stehen wir zum ersten Mal gemeinsam mit meiner Band auf der Bühne, um "Besser sad" zusammen zu singen und mein Debütalbum "Kautz" zu feiern. Darauf freuen wir uns extrem! Das werden Freundschaftsmomente für die Ewigkeit! Ansonsten hätte ich total Bock, auf ein Wochenende mit Fiona - an dem wir einfach mal zusammen verreisen. Nur wir beide. Aber durch ihre Family mit den drei Kids ist das natürlich sehr schwer geworden.
Erdmann: Ich würde super gerne mal mit Julia einen richtigen Mädelsurlaub machen - ganz ohne Kinder. Ich liebe meine Kids über alles, aber so eine kleine Auszeit, nur wir zwei, das wäre einfach schön. Vielleicht klappt das ja in ein paar Jahren, wenn sie etwas größer sind. Aber ich muss sagen: Das, was wir jetzt gerade gemeinsam erleben - einen Song zu veröffentlichen und zusammen auf der Bühne zu stehen - das ist auch etwas ganz Besonderes. Vor allem, weil ich eigentlich nicht mehr im Show-Business aktiv bin. Dass ich jetzt doch nochmal auf die Bühne zurückkehre - und das gemeinsam mit einer meiner engsten Freundinnen - macht diese Zeit für mich unglaublich wertvoll.
"Besser sad" ist auf Ihrem Debütalbum. Welche Themen haben Sie noch darauf verarbeitet?
Kautz: Mein Debütalbum heißt schlicht und einfach "Kautz". Und zwar deshalb, weil es alle Facetten, die mich persönlich ausmachen, beinhaltet. Auf dem Album sind 15 Tracks: Rockige Songs ("Fomo"), edgy Popsongs ("Leben wie Las Vegas"), ironische Tracks ("Hurra!") und nachdenkliche Poesie ("Zeitfenster"). Es geht viel um Liebeskummer bzw. den Struggle mit Dating in der heutigen Zeit, um die ständige Angst, etwas zu verpassen und den Druck unter dem wir alle permanent stehen - ein bisschen auch um den Weltuntergang, aber auf sehr humoristische Art und Weise. Auch wenn viele ernste Themen auf dem Album zu hören sind, ist die Message, die über allem steht, extrem positiv! Weil aus jedem Song die Botschaft herauszuhören ist, dass man nie aufgeben und immer wieder aufstehen und an seine Träume glauben sollte, weil das Leben einfach viel zu schön ist.
Ihre erste Single haben sie 2015 veröffentlicht. Wie kam es dazu, dass das erste Album erst jetzt folgt?
Kautz: Ich habe bereits zwei EPS, also Mini-Alben veröffentlicht: 2020 "Amnesie", das ich in der Lockdown Zeit geschrieben habe, und 2022 "Immer die Musik". Da ich als Independent Artist meine eigene Plattenfirma bin und alles selbst mache bzw. finanziere, ist ein Album mit 15 Tracks zu stemmen eine absolute Mammut-Aufgabe, die ich in den letzten zwei Jahren mit großer Hingabe und mit viel Herzblut gemeistert habe. Darauf bin ich sehr stolz! Die Musikbranche hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Oft hat man das Gefühl, es geht durch Spotify und Co. nur noch um einzelne Songs, weil sich das Hörverhalten verändert hat, und kaum noch jemand ganze Alben hört.
Mir war es aber dennoch sehr wichtig, jetzt diesen Albumweg zu gehen und es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, nun auch eine Vinyl mit meinen Songs in Händen halten zu können. Der Prozess hat auch deshalb ein bisschen länger gedauert, weil ich auch mit großer Leidenschaft Songs für andere Artists schreibe wie beispielsweise Wincent Weiss, Cassandra Steen, Max Mutzke oder Vanessa Mai. Die letzten beiden Jahre habe ich 300 Songwriting Sessions pro Jahr gerockt, da ist das eigene Projekt leider manchmal liegengeblieben. Aber jetzt geht es endlich los und ich gehe mit dem Album auch im Januar 2026 auf große "Kautz"-Tour. Darauf freue ich mich extrem und ich hoffe, dass die Menschen da draußen das Album genauso sehr lieben wie ich!
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