Nach Kritik: "Urban"-Kategorie bei den Grammys verbannt

Nach Kritik schwarzer Künstler streichen die Verantwortlichen bei den Grammy Awards den Begriff "Urban" aus ihren Kategorien. Die Entscheidung stellt aber scheinbar keine direkte Reaktion auf die "Black Lives Matter"-Proteste dar.
(dms/spot) |
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Übte heftige Kritik an der bestehenden Grammy-Kategorie nach seinem Gewinn Anfang des Jahres: US-Rapper Tyler, the Creator
Kathy Hutchins/shutterstock.com Übte heftige Kritik an der bestehenden Grammy-Kategorie nach seinem Gewinn Anfang des Jahres: US-Rapper Tyler, the Creator

Bei der 63. Grammy-Award-Verleihung im Februar 2021 wird es das Wort "Urban" in den verschiedenen Kategorien nicht mehr geben. Der Begriff wurde nach anhaltender Kritik schwarzer Künstler von den Verantwortlichen aus dem Wortschatz der wichtigsten Musikpreisverleihung verbannt. Wie "Variety" berichtet, reagieren die Grammy Awards damit auf einen offenen Brief der Black Music Coalition an führende Musikunternehmen, die Bezeichnung "Urban Music" mit "Black Music" auszutauschen. "Ich freue mich, unsere neuesten Änderungen bekannt zu geben, da wir stetig unseren Award-Prozess weiterentwickeln und sichergehen wollen, dass die Verleihung allumfassend ist und wir die aktuelle Situation der Musikindustrie reflektieren", erklärte der CEO der Grammys, Harvey Mason Jr., dem Branchenportal.

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Musiker mit Kritik an herrschenden Zuständen

Erst bei der letzten Grammy-Verleihung 2020 gab es teils heftige Kritik an den bestehenden Zuständen. "Ich mag das Wort 'urban' nicht - für mich ist es einfach eine politisch korrekte Art, das N-Wort zu sagen", äußerte sich beispielsweise Tyler, the Creator, der einen Grammy für das beste Rap-Album gewinnen konnte. "Es nervt, dass sie uns in eine Rap- oder Urban-Kategorie stecken, wann immer wir - und ich meine Typen, die aussehen wie ich - etwas machen, das Genre-beugend ist." Auch Pop-Superstar Billie Eilish (18) erklärte, dass man einen Künstler nicht wegen seiner Kleidung oder seines Aussehens in eine feste Rubrik einordnen sollte.

Keine Folge von "Black Lives Matter"

Die Änderungen hätten allerdings nicht direkt etwas mit der "Black Lives Matter"-Bewegung und den anhaltenden Protesten in den USA zu diesem Thema zu tun. Laut "Variety" wurde über die möglichen Neuerungen bereits im vergangenen Monat diskutiert. "Der Zeitrahmen unseres Prozesses besteht darin, dass die Vorschläge bis März eingereicht werden, sie im Mai diskutiert werden, und jetzt sprechen wir öffentlich darüber. Also das sind Dinge, die seit sechs Monaten in Arbeit sind", so CEO Mason Jr.

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