Mit feuchten Augen
„Wenn das so ist“ – Peter Maffay stellte im Zenith die Songs seines neuen Albums zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor: Lieder über die Liebe, die Freiheit und natürlich Motorräder
Es wurde gelacht, es wurde geweint – aber vor allen Dingen wurde gerockt! Am Mittwochabend stellte Peter Maffay sein 23. Studioalbum „Wenn das so ist“ im Münchner Zenith vor. 5 000 eingefleischte Fans waren hautnah dabei, als das Rock-Urgestein seine 15 neuen Songs zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte.
Das erste Mal an diesem Abend kochte die Stimmung hoch, als Joko Winterscheidt – ohne seinen Kollegen Klaas – die Bühne betrat. Der Moderator sollte dafür sorgen, dass das Publikum in der Halle – wie auch die 20 000 Fans in 74 deutschen Kinos, die live zugeschaltet waren – auf Touren gebracht werden. Aber das war gar nicht nötig: Die Anhänger der deutschen Rock-Legende waren schon von ganz allein heiß auf ihr Idol.
Um 21 Uhr war es dann so weit: Peter Maffay und seine Band bahnten sich den Weg mitten durch die Fans auf die Bühne. Um 21.01 Uhr fiel die erste weibliche Maffay-Anhängerin bereits in Ohnmacht – und musste das Konzert verlassen, bevor es überhaupt angefangen hatte. Die Arme verpasste einen Abend voller Rock und Emotionen.
Reihenweise kullerten an diesem Abend die Freudentränen bei den – meist weiblichen – Groupies des 64-Jährigen. Aber auch Maffay selbst musste bei einem ganz besonderen Song eine kleine Träne verdrücken: „Nah bei mir“ ist eine Hommage an seine 1991 verstorbene Mutter Augustine Makkay. Im Gegensatz zum überwiegend lauten und rockigen Abend schlug der gebürtige Rumäne hier ganz leise Töne an, nur begleitet von seinem Pianisten Pascal Kravetz.
Besonderes Highlight des Abends war Saxofonist Everett Harp. Der US-Amerikaner sorgte bei vielen Songs für eine ganz spezielle Note – im wahrsten Sinne des Wortes – und löste damit regelrechte Begeisterungsstürme beim Publikum aus. Rock und Jazz – das funktioniert.
Mit seinem neuen Album liefert Maffay genau das, was seine Fans seit 43 Jahren von ihm gewohnt sind: Lieder über die Liebe, die Freiheit - und natürlich Motorräder. Und was darf einem echten Rocker neben seiner Harley und der obligatorischen Lederjacke ebenfalls nicht fehlen? Richtig, Tattoos. Vorzugsweise eine ganze Menge davon. Und weil der 64-Jährige Rocker ein bekennender und großer Anhänger dieser Körperkunst ist, widmete er mit „Schwarze Linien“ dieser Leidenschaft gleich einen ganzen Song. Sehr zur Freude der ebenfalls tätowierten anwesenden Fans.
Roland Kaiser, Ben Becker und Annemarie Carpendale – auch die Promis waren begeistert von Konzert und nahmen die neue Platte zum Anlass, um auf der After-Show-Party noch ausgelassen zu feiern. „Wenn das so ist“…