Miley Cyrus mit "Something Beautiful": Ein Album wie ein Trip

Miley Cyrus begrüßt ihre Fans in einer neuen Ära und sprengt den Pop: Pink Floyd trifft High Fashion, Noise küsst Ballade, Nostalgie schimmert im Neonlicht. Verstehen muss man es nicht, nur mitschwingen.
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Miley Cyrus - bist du es wirklich?
Miley Cyrus - bist du es wirklich? © Glen Luchford

Wer dachte, Miley Cyrus nackt auf einer Abrissbirne wäre das Verrückteste, was sich die Sängerin in ihrer Karriere leisten würde, hat dieses Album nicht kommen sehen. "Something Beautiful" ist dermaßen wild, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sich ihr Label darüber gefreut hat. Aber Miley Cyrus kann sich ihre eigenen Blumen kaufen - und diese Emanzipation gilt nun offenbar auch für ihre Kunst.

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Es geht auf diesem Konzeptalbum um Themen wie Heilung, Transformation und darum, das Schöne in den düsteren Momenten zu finden. Begleitet wird "Something Beautiful" von einem Konzertfilm, der als Pop-Oper angekündigt wurde. Und die Inspiration für all das kam von Pink Floyd, wie die Sängerin in einem Interview mit "Harpers Bazaar" sagte: "Meine Idee war es, 'The Wall' zu machen, aber mit besseren Klamotten, glamouröser und voller Popkultur." Tiefgang, High Fashion, Kino, Oper, Popkultur - an Ambitionen fehlt es der 32-Jährigen nicht.

Miley - bist du es?

Cyrus setzt diese Ambitionen auch musikalisch um. Schon das Intro ist ein Spoken-Word-Text, der über Instrumentalmusik gelegt wurde, die wie der Soundtrack eines experimentellen Disney-Films von Tim Burton klingt. Weiter geht's mit dem Titelsong, in dem sich R&B, Soul und Jazz treffen und von einer aggressiven Noise-Bridge zerschießen lassen. Erst beim dritten Song, "End Of The World", kommt man überhaupt auf die Idee, dass es sich hier um ein Album von Miley Cyrus handeln könnte. Der Popsong mit Discoeinschlag eignet sich super zum Mitsingen, ohne dass man ihn schon mal gehört haben müsste. In der Ballade "More To Lose" geht es wieder um die großen Gefühle, vorgetragen mit ebenso großer Geste und Pathos.

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Alle vier Songs wurden bereits im Vorfeld veröffentlicht, inklusive Hochglanz-Musikvideos mit Nostalgiefaktor und teuren Kostümen. Hier sei besonders das Video zum Titeltrack empfohlen, in dem Cyrus zeigt, was sie wirklich drauf hat, statt sich nur seelenlos im grünen Kostümchen vor einem Schlagzeug zu räkeln wie in "End of the World". Die beiden Videos bringen diese neue Ära von Miley Cyrus gut auf den Punkt: In einigen Songs strahlt Cyrus Selbstsicherheit, Kraft und Experimentierfreude aus - in anderen scheint sie wieder wie das Pop-Püppchen ohne eigenen Willen.

Ja, sie ist verwirrend, diese neue Ära, vor allem weil das Album noch lange nicht vorbei ist. Psychedelisch wird es wieder in "Interlude 1", bei dem noch ein bisschen "Twin Peaks" mitmischt. "Easy Lover" hat dann wieder Spaß am eingängigen Refrain. Gefolgt vom nächsten, völlig durchgeknallten "Interlude 2", das mit Motorengeräuschen in "Golden Burning Sun" driftet, bei dem Cyrus ihre Stimme wieder einer Midtempo-Nummer leiht, die niemandem weh tut.

Wilder Ritt zwischen Exzentrik und Pop

Dieses Album ist ein wilder Ritt zwischen Popsongs, die die Charts erobern wollen und einem künstlerischen Anspruch, der jeden Musikfan abseits der Charts erobern will. In der zweiten Albumhälfte werden dafür auch noch futuristische Retro-Sounds genutzt, die scheinbar von Videospielen aus den Neunzigern, antiken Synthesizern und den Soundeffekten von alten "Star Trek"-Folgen beigesteuert wurden. Besonders gut funktioniert diese Mischung bei dem epischen Finale von "Walk of Fame", in dem Cyrus verbindet, was sich eigentlich ausschließt: Ohrwurmpotenzial, Pathos, Exzentrik.

Das Verrückteste an diesem Album mit all seinen unterschiedlichen Vibes, Einflüssen und Ausdrücken ist aber, dass es für Cyrus "ein einziger Song" ist. Vielleicht macht ihr High-Fashion-Musik-Film, der am 27. Juni für eine Nacht in die Kinos kommt, eine runde Sache aus diesem Werk. Aber vielleicht geht es auch gar nicht darum, eine runde Sache zu sein. Wie Cyrus im Interview mit "Harpers Bazaar" sagte: "Ich möchte ein menschliches Psychedelikum für die Menschen sein. [...] Ich möchte Frequenzen in deinem Körper beeinflussen, die dich auf einer anderen Ebene schwingen lassen."

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