Judas Priest knüpfen mit "Firepower" an alte Glanztaten an

Die Metal-Helden Judas Priest melden sich mit Album Nummer 18 zurück. "Firepower" wird jedoch überschattet von Glenn Tiptons Erkrankung und einer ganzen Menge dreckiger Wäsche, die im Vorfeld gewaschen wurde. Dabei knüpft es durchaus an alte Erfolge an.
(rto/spot) |
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Wer hätte gedacht, dass die Metal-Altmeister von Judas Priest (seit 1969) im Vorfeld eines neuen Albums noch einmal solch einen Staub aufwirbeln? Doch zunächst machten sie weniger mit ihrem 18. Album "Firepower" von sich reden, als mit der Enthüllung, dass Gitarrist Glenn Tipton (70) seit zehn Jahren an Parkinson leidet. Die Krankheit schränke seine motorischen Fähigkeiten mittlerweile so sehr ein, dass er die dazugehörige Tour nicht mehr mitmachen könne, hieß es in dem Statement der Band auf Facebook. An seiner Stelle werde Produzent Andy Sneap (48) live die Gitarre bedienen.

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Doch das wiederum rief Ex-Gitarrist K.K. Downing (66) auf den Plan. Er hatte Judas Priest 2011 verlassen und war neben Tipton Jahrzehnte lang hauptverantwortlich für das Songwriting. Auf seiner offiziellen Facebook-Seite bezog Downing Stellung zu der Geschichte und zeigte sich "schockiert und sprachlos" darüber, dass er nicht gefragt wurde, ob er denn nicht wieder zur Band stoßen wollen würde.

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Die Antwort von Sänger Rob Halford (66) ließ nicht lange auf sich warten. In einem Radiointerview mit "Fox Sports" gab sich Halford allerdings gelassen: "Das Schöne an Judas Priest war immer, dass wir interne Probleme niemals in der Öffentlichkeit diskutiert haben. Man tappt heutzutage sehr schnell in diese Falle, speziell in den Sozialen Medien."

Etwas deutlicher wurde Bassist Ian Hill (67). In einem Interview mit der Seite "Metal Wani" sagte er: "Ich habe keine Ahnung, aus welchem Loch Ken plötzlich gekrochen kommt", so Hill. Tipton hätte nach seinem Ausstieg vor sieben Jahren deutlich gemacht, dass er nicht zurück in die Band wolle.

 

 

Kann "Firepower" an alte Glanztaten anknüpfen?

 

Erstaunlich viel schmutzige Wäsche, die da in der Öffentlichkeit gewaschen wurde und die besonders von einem ablenkte: der Musik auf "Firepower". Bereits die vorab veröffentlichen Singles "Firepower" und "Lightning Strike" machten vielen Fans große Hoffnungen, dass Judas Priest nach einigen durchwachsenen Alben wieder zu alter Stärke zurückfinden würden. Doch die Erwartungen werden letzten Endes von dem 14 Songs starken und fast eine Stunde dauernden Longplayer nicht vollständig erfüllt.

Über weite Strecken macht "Firepower" mächtig Spaß. Judas Priest zelebrieren, was sie groß gemacht hat: Straighten Heavy Metal, der schnell auf den Punkt kommt, mit Gesangslinien, die sich unnachahmlich in den Gehörgang fressen. In diesem Zusammenhang muss man nicht nur die beiden Singles hervorheben, sondern auch das groovige "Evil Never Dies" oder das knackige "Flame Thrower".

Und selbst die ruhigeren Töne, wie das episch, nachdenkliche Finale "Sea Of Red", können überzeugen. Dazu macht Halford eine sehr gute Figur, auch wenn er sich viele hohe Screams spart, für die er eigentlich bekannt ist. Zudem ist Tiptons Leistung angesichts seiner Erkrankung fast schon übermenschlich.

 

Das große Aber

 

Doch bei allen Lobeshymen gibt es auch einige Aber. So ist "Firepower" ein klein wenig zu lang geraten und hier und da hat sich etwas Füllmaterial eingeschlichen. Das langweilig generische "Necromancer" oder das schwache "Children Of The Sun" zum Beispiel. Auch muss konstatiert werden, dass sich die Platte im Grunde an der eigenen Vergangenheit abarbeitet. Da werden Melodie und Riffs gerne mal recycelt oder man kopiert sich schamlos einfach selbst.

Auch Andy Sneap, der "Firepower" klanglich ins rechte Licht rücken sollte, hat den Hobel an einigen Stellen etwas zu sehr angesetzt. Der moderne Sound ist deutlich zu glattpoliert. Die Gitarren sägen nicht, die Drums klingen zu künstlich. Dennoch werden viele Fans lieber "Firepower" auflegen, als so mach einen Erguss der letzten Jahre.

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