Im Cavern Club in Liverpool: Paul McCartney verzückt seine Fans

Mit einem Konzert im berühmten Cavern Club in Liverpool kehrt Ex-Beatle Paul McCartney zu seinen musikalischen Wurzeln zurück. Der 76-Jährige begeistert trotz drückender Hitze 250 Fans mit seiner fast jugendlichen Spielfreude. Nur Handys mag er nicht.
dpa |
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Ex-Beatle Paul McCartney tritt im Cavern Club auf. Der 76-Jährige begeistert trotz drückender Hitze 250 Fans mit seiner fast jugendlichen Spielfreude.
Sonny McCartney/MPL/dpa 5 Ex-Beatle Paul McCartney tritt im Cavern Club auf. Der 76-Jährige begeistert trotz drückender Hitze 250 Fans mit seiner fast jugendlichen Spielfreude.
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Ex-Beatle Paul McCartney tritt im Cavern Club auf. Der 76-Jährige begeistert trotz drückender Hitze 250 Fans mit seiner fast jugendlichen Spielfreude.
Sonny McCartney/MPL/dpa 5 Ex-Beatle Paul McCartney tritt im Cavern Club auf. Der 76-Jährige begeistert trotz drückender Hitze 250 Fans mit seiner fast jugendlichen Spielfreude.

Liverpool - Als die Beatles in den frühen 60er Jahren einen ihrer ersten Auftritte in Liverpools Cavern Club absolvierten, war der noch für Blues und Jazz bekannt. Während Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und der damalige Schlagzeuger Pete Best auf der Bühne spielten, soll ihnen der Clubbesitzer einen Zettel zugesteckt haben: "Dies ist kein Rock'n'Roll-Club."

Mehr als 50 Jahre später gilt der Cavern Club in der Matthew Street als legendäre Rock'n'Roll-Location. Auf der Bühne löst McCartney mit seiner Zettel-Anekdote Lacher aus. Der Superstar ist für ein exklusives Konzert zur Mittagszeit an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt.

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Paul McCartney: Fast 300 Auftritte im alten Cavern Club

"Das ist schon erstaunlich für mich", sagt McCartney fast ungläubig. Im alten Cavern Club hat er mit den Beatles fast 300 Auftritte absolviert. Dass es sich heute nicht um den Originalclub, sondern um eine in den 80er Jahren entstandene Nachbildung handelt, kümmert niemanden. An diesem Donnerstagmittag stehen in der extrem heißen Kellerbar rund 250 Menschen dicht gedrängt, schwitzend, aufgeregt und voller Vorfreude vor der kleinen Bühne mit der niedrigen Decke.

"Ich habe die Beatles 1961 kennengelernt", berichtet Erna (67), die deutsche Vorfahren hat. Ihr Onkel war Konzertveranstalter und buchte die Beatles. "Ich war zehn Jahre alt und habe ein Autogramm von John Lennon bekommen", sagt sie mit leuchtenden Augen. Als McCartney um kurz nach 14 Uhr ins Scheinwerferlicht tritt, wird es laut. "Liverpool!", ruft der 76-Jährige unter ohrenbetäubendem Jubel.  "Cavern!"

Die Menge grölt. "Früher haben wir uns hier immer erst warm gespielt", erklärt er und jammt mit seiner Band los. Auf die musikalische Aufwärmübung folgt der Eddie-Cochran-Klassiker "Twenty Flight Rock", allerdings mit Unterbrechung. McCartney erinnert daran, dass nicht fotografiert werden darf. Die Handys nerven ihn. Es ist der einzig unangenehme Moment dieses Nachmittags.

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Dann gibt es Hit auf Hit: "Magical Mystery Tour", "Jet", "All My Loving" oder "Lady Madonna" - das Publikum ist bei den meisten Songs textsicher. Die Setlist ist hochkarätig. 27 Songs gibt er in zwei Stunden zum Besten, darunter auch "In Spite Of All The Danger" von den Quarrymen, der von Lennon gegründeten Vorgängerband der Beatles. Er nimmt die Fans mit in eine musikalische Zeit, die die meisten im Club nicht erlebt haben. V

iele Besucher sind unter 30. Dass Macca, wie er von Briten oft genannt wird, bald auf die 80 zugeht, ist allerdings kaum zu glauben, so fit und fast jugendlich wirkt er auf der Bühne. "All die Jahre ist das her, seit wir hier gespielt haben. Und wir wussten ja nicht, ob wir überhaupt eine Zukunft haben", sagt er und scherzt: "Aber ich finde, wir haben uns ganz gut gemacht."

Schon mit seiner Ankündigung, er werde in seiner Heimatstadt ein Geheimkonzert geben, hatte der Musiker bei den Fans helle Aufregung ausgelöst. Hartgesottene hatten sich nachts in der Matthew Street postiert. Morgens wurde allerdings bekannt, dass die Gratiskarten an den Schaltern der nahe gelegenen Echo Arena vergeben werden. "Wir sind sofort losgelaufen", erzählen die Fans Mary (20) und Toni (24), die in Liverpool studieren. "Etwa zehn Minuten sind wir nur gerannt."

Liverpool ist im McCartney-Fieber. Selbst Fans, die keine Karte für den Auftritt haben, warten zu Hunderten vor dem Eingang, um ein Foto zu machen oder ein Autogramm zu bekommen. Drinnen steigen derweil die Temperaturen. "Hitzewelle im Cavern Club", bringt es McCartney auf den Punkt. Auch er schwitzt.

Wegen der Hitze und des sinkenden Sauerstoffgehalts wird Erna für kurze Zeit ohnmächtig, aber die Party geht weiter. "Willkommen zuhause", ruft ein Fan in Richtung der Bühne. "Nett, dass du das sagst", antwortet McCartney, der sichtlich Spaß hat und den direkten Draht zu den Fans genießt.

Die unmittelbare Nähe hat etwas Privates, der Ex-Beatle macht den Cavern Club zu seinem Wohnzimmer. "Das ist doch besser als Arbeit, oder?", ruft er. Als er bei "Love Me Do" mit dem Po wackelt, jubelt der weibliche Teil des Publikums laut. Vier Songs vom kommenden Album "Egypt Station" stellt Sir Paul vor, ansonsten gibt es haufenweise Klassiker.

"Get Back", "Ob-La-Di, Ob-La-Da", "Band On The Run", bei dem McCartney auf und ab hüpft, "Hi, Hi, Hi" und "I Saw Her Standing There" werden euphorisch mitgesungen und beklatscht. "Komm, wir spielen noch ein Lied", sagt McCartney dann. Er will offenbar gar nicht mehr aufhören. Aus dem einen werden zwei Lieder.

Mit "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" und "Helter Skelter" beendet Liverpools Lieblingssohn das Mittagskonzert furios und lässt überglückliche Fans zurück. "Einfach verrückt, fantastisch", schwärmt Jared (31). Auch Tina (50) aus Los Angeles ist vollkommen überwältigt. "Das war das beste Konzert, das ich je erlebt habe", sagt sie, "es war spektakulär!" Die weite Anreise hat sich für die US-Amerikanerin absolut gelohnt.

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