Eine Chance für die Unerhörten: "Forgotify" spielt vergessene Songs

Mehrere Millionen Mal werden die erfolgreichsten Tracks beim Musik-Streamingdienst Spotify jede Woche gespielt. Dort gibt es aber auch vier Millionen Tracks, die noch nie von jemandem abgerufen wurden. Diesen Vergessenen will die Webseite "Forgotify" nun endliche eine faire Chance bieten.
(nam/spot) |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Mehrere Millionen Mal werden die erfolgreichsten Tracks beim Musik-Streamingdienst Spotify jede Woche gespielt. Dort gibt es aber auch vier Millionen Tracks, die noch nie von jemandem abgerufen wurden.

London - Beim Musikstreaming ist es wie im richtigen (Musiker-)Leben: Das Spotlight ist auf einige wenige gerichtet - "die im Dunkel sieht man nicht", wie schon Bert Brecht wusste. Und so gibt es beim Streaming-Marktführer Spotify nicht nur einige Songs, die in einer Woche mehrere Millionen Mal abgerufen werden. Sondern auch musikalische Erzeugnisse, die in völliger Vergessenheit schlummern. Deren Zahl ist gar nicht so klein. Mehr als 20 Millionen Songs sind bei dem Dienst nach eigenen Angaben abrufbar. Rund vier Millionen davon wurden noch kein einziges Mal angehört.

Sie wollen den Song aus dem Screenshot hören? Hier können Sie ihn herunterladen

Das behaupten zumindest die Macher der Webseite "forgotify.com". Vor allem ältere Tracks würden bisweilen nie abgerufen, sagen sie. Diesen gefühlten Missstand wollen sie aber beheben und den noch nie gehörten Tracks ein Publikum spendieren - dazu reicht nun auch tatsächlich ein Klick auf ihrer frisch gelaunchten Webseite.

Forgotify bietet einen Player, der sich automatisch durch den vernachlässigten Teil des Spotify-Portfolios wühlt. Dabei kommen skurrile Funde zu Tage: niederländischer Punk, Hip Hop und Jazz aus den 80ies, Brahms-Interpretationen ungarischer Pianisten aus der Vor-Wende-Zeit... Allein der Blick auf die - meist mitangezeigten - Plattencover sorgt für Amüsement. Ob die neue Webseite für dauerhaften Hörgenuss sorgt, muss aber wohl dahingestellt bleiben. "Einige haben gesagt, dass es wohl einen Grund gebe, warum diese Tracks noch nicht gespielt wurden, und ich tendiere dazu, zuzustimmen", sagte Seiten-Mitgründer Lane Jordan höchst diplomatisch der Webseite "The Atlantic".

Ein wenig Wertschätzung sollten die Hörer den Spotify-"Perlen" aber dennoch widmen: Denn wurde ein Track einmal bei "Forgotify" abgespielt, verschwindet er aus der Auswahl der Seite. Jeder Song hat also nur eine Chance - und verschwindet dann vermutlich wieder für immer in die ewige Ruhestätte des Spotify-Archivs.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.