Der schmale Grat zwischen Weltruhm und Wahnsinn

Es könnte die Reunion des Jahres werden: Axl Rose und Slash werden wieder gemeinsam performen. Doch was macht das Duo und ihre gemeinsame Band Guns N' Roses eigentlich so besonders?
(stk/spot) |
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München - Zehnminütige Rock-Epen, verboten enge Höschen, eine unverkennbare Kreisch-Stimme und jede Menge Sex, Drugs and Rock 'n' Roll. Über die Musik der 80er und 90er zu reden, heißt auch über Guns N' Roses zu reden. Kaum eine Band prägte die Musikszene jener Zeit so sehr, wie die Mannen um Front-Diva Axl Rose. Die angekündigte Reunion der beiden Streithähne Rose und Slash beim diesjährigen Coachella-Festival soll Anlass sein, die jeweils rekordverdächtigen Erfolge und Skandale der Band noch einmal Revue passieren zu lassen.

Zehn Minuten Zeit? Dann sehen Sie sich bei Clipfish das unvergessliche Video zu "November Rain" von Guns N' Roses an

 

Die Gründung

 

Ob Axl lange an der Namensgebung seiner dritten Band gesessen ist? Wie nur könnte er die Gruppe nennen, deren beiden Vorgänger Hollywood Rose beziehungsweise L.A. Guns hießen? Na klar, nicht L.A. N' Hollywood, sondern Guns N' Roses! Erst unter diesem längst in die Rock-Legende eingegangenen Namen formierte sich die erste dauerhafte Besetzung. Denn nicht erst der Erfolg machte aus Herrn Rose einen schwierigen Charakter, diese Eigenschaft besaß er schon zuvor. Der wichtigste Neuzugang war dabei natürlich ein gewisser Saul Hudson. Noch nie gehört? Unter seinem Künstlernamen Slash dürfte er wohl jedem ein Begriff sein...

 

Die Entdeckung

 

Lange mussten die fünf Musiker nicht auf ihren Durchbruch warten. 1988, also rund zwei Jahre nach der Gründung, hatten sie in ihrer US-Heimat gleich zwei Alben felsenfest in die Charts gerockt - die Debüt-Platte "Appetite for Destruction", sowie "G N' R Lies". Dieses Kunststück gelang in den 80er Jahren keiner anderen Band.

 

Die Hits

 

Wer hat noch nie zu einem von Slashs endlosen Rock-Soli die Luftgitarre geschwungen oder im hoffentlich gut isolierten Eigenheim die unverwechselbare Stimme von Rose imitiert? Guns N' Roses schaffte den Spagat zwischen sattem Rock und eingehender Melodie mit Ohrwurm-Garantie - das belegen die unzähligen Hits. Zu den Klängen von "You Could Be Mine" peste Eddie Furlong als große Schauspiel-Hoffnung in "Terminator: Tag der Abrechnung" auf seinem Motorrad dem T-1000 davon. "Paradise City" und "Sweet Child O'Mine" spuken noch immer regelmäßig durch die Köpfe unzähliger 90ies-Kinder und auch mit Covern wie "Knockin' on Heaven's Door" oder "Live and Let Die" bewies die Band gutes Gespür. Und der Anblick des trauernden Bräutigams aka Axl Rose im Video zu "November Rain" hat sich wohl auf ewig in die Netzhäute gebrannt. Von Slash in Front einer gottverlassenen Kapelle irgendwo im Nirgendwo ganz zu schweigen.

 

Die Rekorde

 

Klar, dass sich derartige Erfolge auch in Zahlen widerspiegeln. Mit 18 Millionen verkauften Einheiten ist das Debüt-Album "Appetite for Destruction" noch immer das erfolgreichste Erstlingswerk einer Band der US-Geschichte. Sieben Singles wurden davon ausgekoppelt, unglaubliche 147 Wochen hielt es sich in den Billboard-Charts. Weltweit konnte Guns N' Roses bis dato über 100 Millionen Platten absetzten.

 

Die Skandale

 

Doch je höher der Flug, desto tiefer der Fall. Neben anhaltender Drogen-Eskapaden - speziell von Slash - waren es Roses immer untragbareren Star-Allüren, die am Image der Band zusehends nagten. Schnell machte der Spruch "No scandals, no Guns N' Roses" die Runde. Nicht selten wurden Shows spontan abgesagt, Konzerte nach wenigen Songs abgebrochen und mitunter stundenlang wartende Fans vor den Kopf gestoßen. Der berühmteste Fall trug sich bei der gemeinsamen Tour mit Metallica zu. Weil sich Frontsänger James Hetfield bei einem Pyro-Unfall schwer verletzte, musste Metallica ihren Teil des Konzertes in Montreal absagen. Doch anstatt den Abend zu retten, traten auch Guns N' Roses nicht auf und sorgten so für einen regelrechten Fan-Aufstand.

 

Die Trennungen

 

Wechsel in der Besetzung gab es bei Guns N' Roses mehr als eine Band, egal wie erfolgreich sie auch ist, schadlos verkraften kann. Sage und Schreibe elf Musiker hat Rose im Laufe der Bandgeschichte schon verschlissen, von den Gründungsmitgliedern ist außer ihm schon lange keiner mehr in der Formation. Doch wird 2016 alles anders? Eine Reunion von Rose und Slash wäre das erste Mal seit 1993, dass die beiden Ego-Giganten wieder gemeinsam auf einer Bühne stehen würden.

 

 

 

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