Claudia Koreck: Erstes Album im eigenen Label
München - Drei Monate ist die letzte Tour gerade einmal vorbei, da ist auch schon die nächste CD fertig. Vier Alben in nur sechs Jahren hat die oberbayerische Sängerin Claudia Koreck produziert. Das neueste Werk erscheint am Freitag (25. Januar).
Eines ist dieses Mal aber anders: „Honu Lani“ ist komplett in Eigenregie – und ohne Druck von Plattenfirmen – im eigens gegründeten Label entstanden. Sie fühle sich befreit, sagt Koreck im Interview.. In einem Münchner Café wirkt sie entspannt und fröhlich, lacht viel. Die neu gewonnene Freiheit macht ihr sichtlich Spaß, wie die 26-Jährige auch selbst betont: Sie sei bei der Arbeit an ihrer neuen CD völlig unbeschwert gewesen. „Ich war völlig frei in meinen Gedanken und habe mich treiben lassen“, sagt die gebürtige Traunsteinerin.
In der Vergangenheit sei das nicht immer so gewesen, weil ihre ehemalige Plattenfirma viel Druck erzeugt habe. Neue Alben hätten immer möglichst schnell abgeliefert werden und möglichst erfolgreich sein müssen. Kreative Ideen seien aber nie von der Firma gekommen, kritisiert Koreck. Für die Arbeit an der neuen CD hat sich Koreck gemeinsam mit ihrer Familie in ihre – nach München und Traunstein – „dritte Heimat“ zurückgezogen.
In einem einsamen Haus auf Hawaii, das „Honu Lani“ heißt, entstanden die 14 Songs der gleichnamigen neuen Platte. Herausgekommen ist ein ruhiges, oft nachdenklich wirkendes Album. Die Energie und Freude, die Koreck ausstrahlt, ist aber auch auf der neuen CD zu spüren. Seit sie im September 2011 ihren Sohn Timmi bekommen habe, sei es sehr schwierig, in Ruhe Lieder zu schreiben. „Ich habe total viele Ideen gehabt, aber ich konnte sie nie zu Ende bringen. Deswegen mussten wir aus dem Alltag rauskommen“, erzählt die Sängerin über die Entstehung der CD.
Auf Hawaii habe sie dann bereits morgens, bevor alle anderen aufgestanden waren, auf dem Balkon den Sonnenaufgang und die vorbeifliegenden Vögel beobachtet und dabei ein Lied geschrieben. Nachdem Timmi, der im Song „Kloaner Mo“ bereits seinen ersten Auftritt als Mundharmonikaspieler hat, abends im Bett war, nahm sie die Lieder dann auf.
Der Einfluss der Pazifikinselgruppe ist auf dem Album an vielen Stellen zu hören. So greift Koreck mehrmals zur für Hawaii typischen Ukulele. Aber: „Man darf jetzt nicht denken, dass alle Lieder nur von Meer, Sonne und Strand handeln. Ich habe viele Idee, die ich schon in Deutschland hatte, mitgebracht und dort vollendet“, sagt Koreck, die wie schon bei ihren älteren Werken ausschließlich in bayerischer Mundart singt. So findet sich neben Songs wie „Daucha“, „Meilenweit Meer“ oder „Sommerdog“ auch ein Lied mit dem Titel „Schnee“ auf dem neuen Album. Letzteres passt eher ins winterliche München, wo Koreck ihre neuen Lieder gemeinsam mit ihrer Band in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit erstmals live vorgestellt hat.
Mit ihrer natürlichen bayerischen Art gelingt es Koreck auch auf der Bühne, ihre Fröhlichkeit zu verbreiten. Fans können die Sängerin ab Mitte Februar bei 20 Konzerten wieder live erleben. Bis Ende März ist sie in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich auf Tour. Ob sie sich danach bis zur nächsten CD mehr Zeit lassen wird als dieses Mal, steht indes noch nicht fest. „Ich schaue, wann es wieder Zeit ist, ein nächstes Album zu machen – wann immer ich Lieder dafür habe, wann immer ich den Drang dazu spüre.“
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