Beach House im Hansa 39: Melancholisch schön
Zum dritten Mal spielt Beach House am Mittwoch in München. Das Konzert im Hansa 39 ist ein Abend ohne Höhepunkte - im positivsten Sinne.
Vor sechs Monaten war ihr eines Konzert in Berlin schnell ausverkauft. Im Zuge ihrer "Frightened Eyes"-Tour kam Beach House Mitte November nach München. Das Publikum dankte es: auch hier gab es keine Karten mehr.
Rund eineinhalb Stunden lang wabert am Mittwoch sphärischer, romantisch-melancholischer Dream Pop durch das Hansa 39. Nahezu in Albumqualität. Über allem schwebt Victoria Legrands androgyne Stimme, verhangen, warm , wehmütig, stets ruhig.
Von alten Stücken wie „Walk in the Park” gleitet sie zu neueren wie „Lazuli“ oder „Myth“. Zentral am Keyboard stehend, singt Legrand jedes einzelne voller Hingabe. An dramatischen, emotionalen Passagen – davon gibt es viele im Repertoire der Band – beleuchtet sie von oben bis unten eine Lichtsäule. Wie eine Erscheinung wirkt die Sängerin dann, die langen, wilden Locken Teil der sakralen Show.
Als einziges Bühnendekor schneiden weiße, Europaletten-artige Bretter das Scheinwerferlicht in Scheiben oder reflektieren es.
Mit „Bloom“ haben Legrand und Gitarrist Alex Scally alias Beach House im Mai nachgelegt. Der Stil blieb unverkennbar; dank weltweit exzellenter Kritiken musste sich dieses ihr viertes Album nicht hinter seinem erfolgreichen Vorgänger „Teen Dream“ (2010) verstecken.
Auch live kann die Band sich sehen lassen. Beim Verlassen der Konzerthalle wirken die Besucher am Mittwoch nicht euphorisch, aber sehr zufrieden. Ein Abend ohne Höhepunkte - im positivsten Sinne.
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