Anastacia - die Königin der Welt

Anastacia singt bei der „Aida Night of the Proms“ und kommt im April auf Solotour nach München. Das AZ-Interview über Macho-Rock und den kleinen Unterschied
Michael Fuchs-Gamböck |
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Eigentlich ist Rock-Musik gar nicht recht Anastacias Sache: Die zierliche US-Amerikanerin wird seit ihrem Durchbruch im Jahr 2000 für ihre riesige Soulstimme gefeiert. Vor allem dank ihres „schwarz“ klingenden, mächtigen Sangesorgans hat die 44-Jährige aus Chicago weltweit mehr als 16 Millionen Platten verkauft. Und doch: Anastacia will sich trotz geballter Erfolge nicht auf ein musikalisches Genre festlegen lassen. Deshalb hat die (Kunst-)Blondine – ehe 2013 ein neues Album mit eigenem Material erscheinen wird – auf die Schnelle „It’s A Man’s World“ aufgenommen, ein Werk, das ausschließlich aus Rock-Covers etwa von AC/DC, Aerosmith, Led Zeppelin, den Rolling Stones, U2 und vielen Mega-Stars mehr besteht.

AZ: Wie ernst muss man den Titel Ihres aktuellen Albums nehmen: Knicken Sie als Frau ein vor der Übermacht der Männer? Oder, beinahe noch schlimmer: Wären Sie gerne ein Mann?

ANASTACIA: Nein, ich möchte auf keinen Fall ein Mann werden, nachdem ich diese Platte aufgenommen habe. Alleine schon Tag und Nacht dieses Zeug zwischen den Beinen mit mir rumtragen zu müssen – davor würde mir schaudern. Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass mein Leben einfacher wäre, sollte ich ein Mann sein. Wir Frauen sind eben komplexer strukturiert, dadurch haben wir gelegentlich Probleme, von denen Männer nicht den Hauch einer Ahnung haben. Aber das macht unser Leben auch vielschichtiger.

Warum wollten Sie unbedingt in diese Testosteron-geladene Männer-Domäne vordringen?

So neu war diese Domäne gar nicht für mich – schon meine früheren Texte waren reichlich tough. Ich denke, meine Eier hängen seit langem höher als die von manchen so genannten Macho-Sängern. Ich stehe auf derbes Zeug, derbe Ausdrucksweise. Ich bin eine harte Tusse. Mir macht keines der Weicheier etwas vor!

Sie haben also keine Angst vor der „Man’s world“?

Natürlich nicht! Denn ich bin die Königin der Welt, gerade weil ich eine Frau bin. Wenn man sich unnahbar und dabei selbstbewusst gibt, hat man die Jungs stets und problemlos unter Kontrolle.

Wie haben Sie die Lieder ausgewählt, die Sie fürs Album gecovert haben?

Die habe ich mit meinem Lieblingsproduzenten Glenn Ballard, selbst ein alter Rocker, ganz entspannt ausgewählt. Ich sagte zu ihm, dass ich die Energie und das Feuer der Originale an die junge Generation weiter leiten, eventuell sogar übertreffen will. Da grinste er und hat mir eine Liste vorgelegt. Wir waren uns schnell handelseinig. Ich hatte schließlich auch noch einige Favoriten im Köcher.

Haben Sie keine Angst, dass man Ihnen weiblichen Machismo vorwirft, weil Sie hauptsächlich Songs von altbekannten Chauvis neu interpretiert haben?

Solche Fragen muss man heutzutage nicht mehr stellen. Als Frau ist man emanzipiert, wenn man Chauvi-Shit mit einem Augenzwinkern zum Besten gibt. Dadurch lässt man rückständige Kerle noch älter aussehen, als sie tatsächlich sind.

Was darf man von Ihrem nächsten „richtigen“ Studioalbum erwarten, das im kommenden Jahr erscheint?

Vermutlich das, was meine Millionen Fans weltweit davon erwarten. „It’s A Man’s World“ ist ja eher eine Spielwiese, auf der ich mich seit Jahren austoben wollte. Das habe ich getan. Jetzt wende ich mich wieder voll und ganz meinem Leben als Frau zu. Das ist spannender als das jedes Mannes.

CD „It’s a Man’s World“ bei Rough Trade.
Anastacia singt live bei der „Aida Night of the Proms“ in der Olympiahalle am 14., 15. und 16. 12. Karten unter Tel.: 54 81 81 81
Solotour: 23. 4. 2013, Philharmonie, 20 Uhr

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