Als Teil des großen Ganzen

Ulrike Malotta singt den Solo-Sopran II in der Aufführung von Bachs Messe in h-moll mit der Audi-Jugendchorakademie am Sonntag im Herkulessaal
Robert Braunmüller |
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Martin Steidler.
Audi 2 Martin Steidler.
Die in München geborene Mezzosopranistin Ulrike Malotta.
Ophelias 2 Die in München geborene Mezzosopranistin Ulrike Malotta.

"Nirgendwo habe ich engere Freundschaften geschlossen“, sagt Ulrike Malotta. „Ein Chor ist eine ganz spezielle Form von Gemeinschaft. Man lernt sich gut kennen, arbeitet zusammen und hat gemeinsam ein musikalisches Erlebnis. Das gibt es ähnlich nur noch im Mannschaftssport.“

Die 26-jährige Münchnerin singt am Sonntag den zweiten Solo-Sopran in der Aufführung von Johann Sebastian Bachs Messe in h-moll mit der Audi-Jugendchorakademie im Herkulessaal. In diesem Chor hat sie früher selbst mitgesungen: 2008 bewarb sie sich und war nach einem Vorsingen bei einer Aufführung von Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ dabei. Schon damals vertraute ihr der Chorleiter Martin Steidler ein kleines Alt-Solo an.

Gegründet wurde der vom Ingolstädter Automobilhersteller finanzierte Chor vor acht Jahren. Interessierte im Alter zwischen 16 und 27 Jahren können sich bei einem Vorsingen qualifizieren. Sie werden professionell auf ihre Auftritte vorbereitet und bekommen auch Gesangs-Einzelunterricht. Kent Nagano ist ein besonderer Fan dieses Chors: Er nahm ihn 2008 mit in den Vatikan und dirigierte die Audi-Jugendchorakademie in einer Aufführung von Bruckners „Te Deum“ vor dem damaligen Papst Benedikt XVI.

„In der Audi-Jugendchorakademie wird Wert auf Qualität gelegt“, sagt Ulrike Malotta. „Martin Steidler hat eine angenehme Art zu proben. Er ist geduldig und streng zugleich. Und er ist selbst ein sehr guter Sänger. Da viele im Chor die Musik vor allem durch das Hören lernen, klingt der Chor ähnlich warm und weich, wie er es uns vorsingt.“

Die Mezzosopranistin liebt Bachs Messe in h-Moll. „Am Anfang überwältigt einen dieses Stück. Je öfter ich es singe, desto mehr merke ich, wie genial es komponiert ist.“ Und da sie das Werk auch schon öfter im Chor gesungen hat, berührt sie eine Aufführung besonders: „Ich fühle mich auch als Solistin als Teil eines großen Ganzen.“

Keine Sorgen um den Chorgesang

Sie schätzt dabei die Begleitung durch ein Originalklang-Ensemble wie die Akademie für Alte Musik Berlin, die bei der Aufführung im Herkulessaal mitwirkt. „Wenn man es einmal erlebt hat, will man es nicht mehr anders hören. Und ich bin sicher, dass es auch dem Publikum so geht.“

Als Teenager nahm Ulrike Malotta erste Gesangsstunden. Als sie 19 Jahre alt war, stand ihre Entscheidung fest, später Gesang zu studieren. Sie ging an die Münchner Musikhochschule. Während des Studiums stand sie 2010 auch schon als Ramiro in Mozarts „La finta giardiniera“ auf der Bühne. Dann wechselte sie nach Frankfurt, wo sie nun von Hedwig Fassbender unterrichtet wird.

Bei der Entscheidung Ulrike Malottas, die Musik zum Beruf zu machen, spielte der Chorgesang eine wichtige Rolle. Damals sang sie im Bayerischen Landesjugendchor: „Das war eine tolle Liaison: Menschen, die cool waren, viel Spaß hatten und trotzdem in der Aufführung konzentriert eine Höchstleistung abrufen konnten.“

Um die Zukunft der Chormusik muss man sich also keine Sorgen machen.

Herkulessaal, Sonntag, 16 Uhr, Karten 15 bis 56 Euro, Karten unter Telefon 38 38 46 20

 

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