20 Jahre Low: das neue Album
Low feiern Bandjubiläum: Ihr neues Album "The Invisible Way" hat Jeff Tweedy produziert
Es gibt diese Geschichte, die man sich über die Anfangstage von Low erzählt. Genervt vom unaufmerksamen Kneipenpublikum stehen sie auf der Bühne – und drehen ihre Verstärker einfach leiser. 20-jähriges Jubiläum feiert die Band aus Duluth, Minnesota, der Stadt, aus der auch Dylan kommt, jetzt mit „The Invisible Way“.
Netterweise sind sie mittlerweile auf Sub Pop gelandet, dem Label, das den Grunge prägte, bevor der Kommerz der großen Labels übernahm. Low, die im selben Jahr wie das sanfte Country-Orchester Lambchop ihr Debütalbum veröffentlichten, haben wohl geahnt, dass die autoagressive Weinerlichkeit des Grunge in Ratlosigkeit endet.
Das aktuelle Album führt vor, wie man die Jahrzehnte überdauert. Mit leiser Ruhe, die auf eine souveräne Art auch mal schläfrig sein muss. Auf diesem Album erfährt man die etwas anderen Dinge. „Holy Ghost“ – ein heiliger Geist ist’s, der einen dazu bringt, weiterzumachen. Und bei Alan Sparhawk und Mimi Parker, diesem stimmlich ätherisch harmonierenden Mormonenehepaar, bleibt die Ironie vor der Tür. Hier wird Wasser zu Wein.
Produziert hat Jeff Tweedy, der als Kopf von Wilco weiß, wie Americana und Innovation zusammengehen. Aus „On My Own“ sprießt eine E-Gitarre, die sich im Feedback-Riff selber vergisst. „So Blue“ ist als Hymne unterwegs zu Ewigkeit, Wiederholung und Steigerung. Und Schlagzeugerin Mimi hat auf ihre reduziert klare Weise eine mächtige Stimme. „Four Scour“ – mit Low kann man alt werden, diese Band mag langsam sein, aber sie verschiebt Berge.
Low: „The Invisible Way“ (Sub Pop)