Muffathalle: "Die Summe der Öffnungen"

Es ist ein etwas verquerter Ansatz, den die Münchner Choreographin für ihr Stück „Die Summe der Öffnungen“ gewählt hat. Nicht die Tänzer füllen einen Raum, sondern die Tänzer müssen sich auf einer bereits besetzten Bühne ihren Raum schaffen.
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Es ist ein etwas verquerter Ansatz, den die Münchner Choreographin für ihr Stück „Die Summe der Öffnungen“ gewählt hat. Nicht die Tänzer füllen einen Raum, sondern die Tänzer müssen sich auf einer bereits besetzten Bühne ihren Raum schaffen.

Die zwei Tänzerinnen stecken unter einer Decke. Wortwörtlich: Ein einziges schwarzes Tuch umhüllt ihre Köpfe. So aneinander gebunden erklimmen sie den Berg, der auf der Bühne in der Muffathalle steht. Mal mit spitzen Zehen voran, mit den Finger hakelnd, sich gegenseitig an den Schultern und Hüften stützend.

Es ist ein etwas verquerter Ansatz, den die Münchner Choreographin für ihr Stück „Die Summe der Öffnungen“ gewählt hat. Nicht die Tänzer füllen einen Raum, sondern die Tänzer müssen sich auf einer bereits besetzten Bühne ihren Raum schaffen. Und das mit jedem Gelenk.

Oft robben die Tänzer über die aufgetürmten Holzblöcke, biegen ihre Wirbelsäule durch, die Arme schlaff an den Seiten hängend, die Füße unbeweglich verdreht. Besonders intensiv gelingt das Katrin Schafitel, die mit einem fast völlig steifen Körper den Gipfel erklimmt, das Kinn als einzige Stütze. Dann wieder springen Schafitel und ihre Kollegen auf, rasen über den Berg wie die Affen von Gibraltar. Während sie sich ihren Lebensraum auf der Bühne schaffen, beginnen Konkurrenzkämpfe untereinander, die besonders von sexueller Begierde beflügelt werden. Videoprojektionen verdeutlichen, dass Sonne, Eis, Wind und Regen den Berg verändern – und damit die Bewegungen der Tänzer.

Nach der Hälfte des Stücks verschwinden diese immer häufiger in Zwischenräumen der Blöcke, als ob Schluchten sie verschlucken. Am Ende balancieren sie nur noch auf einen Bein – ein dünner Grat, ist alles, dass ihnen geblieben ist.

akk

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