„Mein Baby hat eine bessere Stimme als ich“

Mit 54 Jahren bringt die Sängerin ihre Tochter Penelope zur Welt – und jetzt ein neues Album heraus. Mit der AZ spricht sie über ihren Alltag als Mutter, Spielsachen und rockige Schlaflieder
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Mit 54 Jahren bringt die Sängerin ihre Tochter Penelope zur Welt – und jetzt ein neues Album heraus. Mit der AZ spricht sie über ihren Alltag als Mutter, Spielsachen und rockige Schlaflieder

Sie ist ein Phänomen und sorgt immer wieder für Furore: Zuletzt machte Gianna Nannini dadurch Schlagzeilen, dass sie mit 54 zum ersten Mal Mutter wurde. Eine längere Babypause gönnt sich die Musikerin aber nicht. Gestern kam ihr neues Album „Io e te“ auf den Markt. Wir haben sie zum Interview in ihremMailänder Büro getroffen. Der erste Blick beim Betreten des Gebäudes fällt auf einen grauen Kinderwagen, der im Flur steht. Er ist allerdings leer. Von Baby Penelope ist an diesem Vormittag nichts zu sehen. Aber Gianna Nannini ist da.

Ein halbes Dutzend Menschen – Manager, Assistenten und Vertreter der Plattenfirma – wuseln aufgeregt um sie herum. Nannini hingegen wirkt entspannt. Sie ist nicht geschminkt, trägt lässige Klamotten, die Füße stecken in derben Biker-Boots. Von Babypfunden ist nichts zu sehen. Ihre Arme sind drahtig und muskulös, lediglich unter ihrem weiten Shirt kann man noch ein kleines Bäuchlein erahnen. Sie legt die Füße aufs Sofa, ordert für uns beide einen Kaffee – einen „italienischen“, der schwarz, stark und in einer Espresso-Tasse serviert wird – und strahlt mich erwartungsvoll an.

AZ: Frau Nannini, sprechen wir über Ihr neues Album „io e te“ ...

Ja. (auf Deutsch) „Ich und Du. Ich und Du.“ (sie lacht und spricht dann weiter auf Englisch) So heißt es doch, oder? Die Texte bei meinem neuen Album sind besonders wichtig. Es geht um die Liebe und um die verschiedenen Arten von Liebe. Also nicht nur um die Liebe zwischen Paaren, sondern auch um die Beziehungen innerhalb der Familie, innerhalb der Gesellschaft. Und um all die Konflikte, die aus der Liebe resultieren. Es geht um Liebe 360 Grad.

Sie sind erst vor wenigen Wochen Mutter geworden. Glückwunsch zu Ihrer Tochter.

Danke! (sie strahlt)

Jetzt sind Sie schon wieder am Arbeiten. War keine Zeit für eine längere Babypause?

Nein. Ich bin wieder zurück und freue mich auf meine bevorstehenden Konzerte. Zu denen ichmeine Tochtermitnehmen werde!

Wie machen Sie das: Job und Baby?

Ich stehe früh auf! Jeden Tag um 5.30 Uhr. Ich trinke einen Kaffee, dann gehe ich zu ihr, um ihr Milch zu geben. Latteria, Milchgeschäft (lacht). Es ist ein neues Leben. Davor habe ich mich auf mich konzentriert. Jetzt wache ich auf und konzentrieremich auf sie.

Ist das nicht alles sehr anstrengend?

Für mich ist das ganz natürlich. Es ist passiert: Jetzt ist eine Person mehr da. Es gibt ein neues Lebewesen in meinem Leben. Dadurch hat für mich ein neues Leben begonnen. Dieses Leben ist voller Überraschungen. Jeder Tag ist anders. Für mich ist es nicht zuviel. Für mich ist es fantastisch.

Sie sehen auch entspannt aus. Schläft das Baby viel?

Mal so, mal so. Manchmal ist sie natürlich nicht so ruhig. Aber normalerweise schläft sie sechs Stunden lang und ist dann drei Stunden lang wach. Sie schreit eigentlich nur, wenn sie Hunger hat, das ist fantastisch. Sie schläft, isst und geht auf die Toilette… (lacht). Sie ist sehr aufgeweckt und sehr schnell. Ich muss ihr immer wieder neue Impulse geben. Und sie ist stark. Sehr stark.

Hat Sie auch schon eine tolle Stimme?

Ihre Stimme ist besser als meine.

Singen Sie ihr oft etwas vor, bevor Sie sie zu Bett bringen?

Ja, den ganzen Tag. Von morgens bis abends. Und manchmal grooven wir auch (lacht und macht dabei eine Wiegebewegung mit den Armen)

Hat Sie ein Lied, das sie besonders gerne mag?

Das ist tagesabhängig. Morgens mag sie es lieber ruhiger, „Lullaby“ zum Beispiel, am Abend mag sie auch gerne Metal oder Punk.

Wer hilft Ihnen mit dem Baby?

Ich bin so oft es geht bei ihr. Aber ich brauche natürlich jemanden der mir hilft, anders wäre es nicht zu schaffen. Ich habe eine Babysitterin und eine Tagesmutter.

Was ist wichtiger: Der Job oder Ihre Tochter?

Meine Tochter ist natürlich wichtiger, ganz klar.

Wie hat sich Ihr Leben verändert?

Ich organisiere meine Zeit. Jetzt mache ich zwar die Promotion für mein Album, aber die meiste Zeit verbringe ich mit ihr. Wir gehen raus an die frische Luft und ich erfinde neue Spiele und Spielsachen.

Andrea Vodermayr

 

 

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