Martin Helmchen am Klavier im Herkulessaal
Martin Helmchen im Herkulessaal: Der 27-Jährige spielte die Bach-Partita Nr. 6, Mozarts D-Dur-Klaviersonate KV 576 und von Schubert die a-moll-Sonate D 845 op. 42.
Als Kammermusiker schätzen ihn Julia Fischer, Heinrich Schiff oder Marie-Elisabeth Hecker. Auch solo pflegt der Pianist die Tugend des kultivierten Zusammenspiels. In Mozarts Sonate KV 332 brachte er die Themen ins Gespräch und betonte im freien, aber natürlichen Tempo das musikalische Mit- und Gegeneinander.
Der leise Schluss wirkte so überraschend, wie er komponiert ist. Dynamische Vorschriften respektiert der 27-jährige Berliner genau, um sie zugleich mit lebendigem Sinn zu erfüllen. Bei Bachs Partita Nr. 6 ließ Martin Helmchen schwebend-leichte Gefühle zu. Nach der Pause beschritt er in Schuberts Sonate a-Moll D 845 einen nach Rom führenden Mittelweg ohne expressionistische Extreme: Das alle Sätze durchziehende manische Hämmern war da, aber eingefasst von einer emotionalen, Erlösung verheißenden Wärme. Ein bemerkenswertes Debüt.
Robert Braunmüller
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