Mark Twain auf Bayerisch
„Tom und Hacke” erleben in der Adaption des Twainschen Klassikers das Abenteuer ihres Lebens: diesmal in Bayern
Tom ist wirklich keiner von den Braven: Gemeinsam mit seinem besten Freund Hacke heckt der gewitzte Rumtreiber allerlei Unsinn aus. Oftmals zum Leidwesen seiner Tante Polli, bei der er nach dem Tod seiner Eltern lebt. Als bei einem seiner Streiche die Nähmaschine der Tante kaputt geht, ist guter Rat teuer – denn von den Näharbeiten hängt der familiäre Lebensunterhalt ab! Als die beiden dann noch bei einem nächtlichen Streifzug einen Mord unter Schwarzmarkthändlern beobachten, nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Denn gemeinsam mit der Richterstochter Biggi hecken Tom und Hacke ihren ultimativen Streich aus.
"Bayerischer Kinderkrimi" am Isarstrand
Die legendären Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn von Mark Twain kennt auch heute noch jedes Kind – Regisseur Norbert Lechner hat sie sehr stimmig vom amerikanischen Missouri ins Bayern der Nachkriegszeit versetzt. Dabei passt er alle Figuren und Motive des Jugendbuchklassikers an den Ort und die Zeit an. Vor allem die wohl bekannteste Szene der Vorlage – Toms Strafaufgabe seiner Tante Polli – findet eine charmante Adaption.
Zu Recht verlässt sich der „bayerische Kinderkrimi” auf die Atmosphäre und seine Darsteller: Detailverliebt inszeniert der Regisseur die Szenerie seiner bayerischen Kleinstadt inklusive Schwarzmarkthandel und Lagerfeuerromantik. Und mit seinen drei jungen Laiendarstellern hat Norbert Lechner einen Glücksgriff getan – sie spielen sich gut aufgelegt im breitesten bayerischen Dialekt als Tom, Hacke und Biggi durch das Abenteuer.
Ohne pädagogischen Zeigefinger, dafür mit viel Spaß, erzählt „Tom und Hacke” die Geschichte einer großen Freundschaft und der ersten Liebe – denn Tom ist von der mutigen Biggi ganz angetan. Für die gelungene Adaption des Jugendbuchklassikers gab’s dann auch das „Prädikat besonders wertvoll”.
Kino: Mathäser, Monopol
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