„Mala und Edek“ im Münchner Teamtheater
Zwischen Epik und Naturalismus: „Mala und Edek“ ist in deutscher Erstaufführung jetzt unter der Regie von Michael Stacheder mit seinem Jungen Schauspielensemble München im Teamtheater zu sehen.
Unter dem Titel „Eine Liebe im Schatten des Todes“ erschien die Geschichte von Mala Zimetbaum und Edward Galinski, genannt Edek, im vergangenen Sommer sogar als Comic-Roman. Beklemmender und dramatischer kann eine Liebesgeschichte eines jungen Paares kaum sein als unter den Bedingungen eines Konzentrationslagers. Das Besondere am Schicksal der 26-jährigen Mala und des 21-jährigen Edek ist seine Authentizität: Nach einer misslungenen Flucht aus dem Vernichtungslager Auschwitz wurden beide am 15. September 1944 gehenkt.
Eine Bühnenversion dieser mit zahlreichen Augenzeugenberichten belegten Episode des Holocausts schrieb der Brite Mark O’Connor unter dem Titel „Mala und Edek“, in deutscher Erstaufführung jetzt unter der Regie von Michael Stacheder mit seinem Jungen Schauspielensemble München im Teamtheater zu sehen. Der Text ist zweifellos redlich und gut gemeint, aber als zäh dramatisierte Checkliste des Grauens eine unzureichende Spielvorlage. Theresa Hanich und Thomas Trüschler geben als Titelpaar dennoch den etwas unentschlossen zwischen Epik und Naturalismus, mal mit verfremdender Distanz und mal großer Emotionalität erzählten Szenen eine Wärme und Menschenfreundlichkeit, die Sympathie weckt und Anteilnahme einfordert.
Mathias Hejny
Teamtheater Tankstelle (Am Einlass 2 a), 9. – 12., 16., 18., 19. Dez., 20 Uhr, Tel. 260 43 33
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