"Lach- und Schieß": Die Unterschicht schlägt zurück
Im kölschen Krakeeler „Herrn Stapper“ hat der Kabarettist Robert Griess seine Paraderolle gefunden.
Drei Männer auf einer Spielplatz-Bank. „Last hetero men“ steht auf dem Schild. Herr Schober, winselnder Alt-68er, und Herr Griess, Vertreter einer Avantgarde moderner Erzieher , finden ihren Meister in „Herrn Stapper“, dem rotzigen Revoluzzer. Stapper ist das, was man in Köln einen „Asi mit Niwoh“ nennt. „Isch bin für de Revolllte!“, brüllt Stapper, wenn er mit seinem Gelände-Hummer vorm Ökoladen parkt und den Waldorf-Müttern eins flüstert: „Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg!“
Knallhart und schonungslos entlarvt der Kölner Kabarettist Robert Griess in „Gehts noch?“ das verlogene Establishment (und, quasi nebenbei, die schlimmsten Politnieten). Im kölschen Krakeeler „Herrn Stapper“ hat er seine Paraderolle gefunden. Witze über die da unten kann jeder machen, in „Herrn Stapper“ aber demaskiert Griess die Oberschicht von unten.
Nie zuvor hat die Unterschicht so hart und treffsicher zurückgeschlagen wie in „Gehts noch?“.
Gunnar Jans
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