Neues Lenbachhaus: Luftig, licht und mächtig poliert
Von seinem „Schatzkästlein“ schwärmt Helmut Friedel schon seit [/INI_3]Monaten – nach vier Jahren Bauzeit wird es sich morgen endlich für alle öffnen. Und geht man von den Kunsthungrigen aus, die in den letzten Wochen mehr oder weniger hartnäckig versucht haben, ins Lenbachhaus zu gelangen, könnte der Besucheransturm gewaltige Ausmaße annehmen.
Man sollte gewappnet sein, durch die 2006 vom Stadtrat beschlossene Generalsanierung der Künstlervilla samt Neubau erweitert sich die reine Ausstellungsfläche um 300 auf 2800 Quadratmeter. Im Atrium, das von der Spirale des Dänen Olafur Eliasson dominiert wird, ist Platz für mäandernde Warteschlangen.
59,4 Millionen Euro hat das vom Team des Stararchitekten Norman Foster geplante Projekt verschlungen – das Budget wurde nicht überschritten. Und wer durch die Räume geht, gewinnt keineswegs den Eindruck eines Abspeckprogramms. Im Gegenteil: Luftig, licht und überschaubar präsentieren sich Villa und Foster-Quader, auch wenn die Übergänge nicht immer glücklich geraten sind, andererseits wird nichts überspielt. Dafür vermitteln lange Raumfluchten Großzügigkeit, Kabinette angenehme Intimität. Und schenkt man den Prognosen der Architekten Glauben, wird die oft bekrittelte Goldhülle mit der Zeit matter und irgendwann mit dem Ocker der Villa verschmelzen. Sei’s drum. Direktor Friedel wird seinem Nachfolger Matthias Mühling neben der beachtlichen Sammlung einen gut bespielbaren Museumskomplex hinterlassen.
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