Gehört dieser Spitzweg nicht ins Museum?

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen prüfen wegen Raubkunst-Verdachtes die Herkunft eines Gemäldes von Carl Spitzweg.
dpa |
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Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen überprüfen wegen Raubkunst-Verdachtes die Herkunft eines Gemäldes von Carl Spitzweg. „Da sich Raub oder verfolgungsbedingter Verlust derzeit nicht gänzlich ausschließen lassen, erfolgte bereits eine Meldung bei der Internetplattform Lost Art“, teilten die Sammlungen am Mittwoch in München mit.

„Provenienzforscher setzen die Arbeit der "Monuments Men" fort“, heißt es in der Mitteilung. Denn bei dem Werk handelt es sich um den „Institutsspaziergang“ von Spitzweg, der nach dem Ende der Nazizeit aus dem Besitz von Adolf Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann zu den Staatsgemäldesammlungen kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich eine ungewöhnliche Spezialeinheit der US-Armee, ein Team von Wissenschaftlern und Kunstexperten, auf die Suche.

Die Abteilung „Monuments, Fine Arts and Archives“, die nicht zuletzt durch den aktuellen Film von George Clooney als „Monuments Men“ berühmt wurde, war bei der Festnahme Hoffmanns in Oberwössen im Chiemgau dabei. Der Fotograf, der mit Aufnahmen von Hitler und Nazi-Aufmärschen Millionen verdient hatte, rühmte sich wegen seiner umfangreichen Spitzweg-Sammlung, heißt es in der Mitteilung der Staatsgemäldesammlungen. In einem Kloster in Dietramszell südlich von München stellten die Kunstexperten der US-Truppen dann auch eben jenen „Institutsspaziergang“ sicher und brachten das Bild – wie zehntausende andere Kunstwerke – in den sogenannten Central Collecting Point in München.

Hoffmann wurde im Zuge der Entnazifizierung zu vier Jahren Haft verurteilt und enteignet, sein Besitz ging an den Freistaat Bayern, das Spitzweg-Gemälde gelangte 1957 in die Neue Pinakothek. Obwohl sich zunächst nach Angaben des Museums keine Hinweise darauf fanden, dass es sich bei dem Gemälde um Raubkunst handelt, befassen sich Wissenschaftler seit geraumer Zeit mit seiner Herkunft. Von der Einstellung in die Online-Datenbank Lost Art versprechen sie sich weitere Hinweise.

 

 

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