Deutsche Comics von Wilhelm Busch bis heute

Von Max und Moritz bis zu den heutigen Avantgardisten: Eine Ausstellung in Erlangen gibt einen Überblick über 150 Jahre deutsche Comic-Geschichte.
von  dpa

Von Max und Moritz bis zu den heutigen Avantgardisten: Eine Ausstellung in Erlangen gibt einen Überblick über 150 Jahre deutsche Comic-Geschichte.

Erlangen  – Max und Moritz, Nick Knatterton oder Fix und Foxi: Die Ausstellung „Streich auf Streich – 150 Jahre Max und Moritz“ in Erlangen zeigt von Sonntag an die Geschichte deutschsprachiger Comics von Wilhelm Busch bis heute. Viele ältere Menschen könnten bei der Schau Idolen aus ihrer Jugend wiederbegegnen, sagte Kurator Martin Jurgeit am Freitag.

Auf zwei Etagen sind 200 Exponate von 80 Künstlern zu sehen: Originalzeichnungen, Reproduktionen und Erstdrucke. Früher seien Comics nicht salonfähig gewesen, sagte Jurgeit. Heute werde ihnen dagegen ein künstlerischer Anspruch zugebilligt. Unter den Comic-Machern seien viele begnadete Zeichner.

Die Ausstellung beginnt mit Wilhelm Busch in der Mitte 19. Jahrhunderts und den ersten Bildergeschichten als Vorläufer der modernen Comics. Sie schlägt dann den Bogen über Satireblätter und Comic-Strips zur Graphic Novel. Zu sehen sind beispielsweise Gerhard Seyfrieds „Invasion aus dem Alltag“ oder das „Kleine Arschloch“ von Walter Moers über einen Jungen, der altklug und politisch inkorrekt seine Umwelt terrorisiert. Auch Werke des Zeitungskarikaturisten Volker Reiche haben ihren Platz, der viele Jahre lang für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ arbeitete.

Im Stadtmuseum zu sehen sind auch sogenannte Germangas. Sie orientieren sich an den japanischen Mangas und dominieren laut Jurgeit mittlerweile den deutschen Markt. Die Ausstellung zeigt aber auch Exponate, die sich den „Globalen Helden“ widmen. Nic Klein beispielsweise arbeitet von Deutschland aus für den US-Großverlag Marvel an weltweit populären Titeln wie „Thor“ und „Captain America“.

Man müsse kein Comic-Fan sein, um in die Ausstellung zu kommen, sagte Jurgeit. Comics seien ein „Spiegel der Kulturgeschichte“, in den Alltagsgeschichten könne sich jeder auf seine Art wiederfinden. Mit der Schau im Stadtmuseum soll daher auch ein kulturgeschichtlich interessiertes Publikum angesprochen werden. Leihgeber für die Schau ist das Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover.

Das Stadtmuseum präsentiert sie bis Ende August in Kooperation mit dem 16. Internationalen Comic-Salon Erlangen, der am 19. Juni beginnt. Zur Eröffnung der Ausstellung hält der Illustrations-Spezialist und Wilhelm-Busch-Forscher Hans Ries einen Vortrag zum Thema „Max und Moritz und die Geschichte der Comics“.

 

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