Berlin und Rom einig: Diskobolos-Statue bleibt in Italien

Deutschland und Italien haben Querelen um eine bekannte Marmorstatue eines Diskuswerfers aus der Antike für beendet erklärt. Der Kulturminister der italienischen Rechts-Regierung, Gennaro Sangiuliano, gab am Dienstag nach einem Treffen mit dem deutschen Botschafter Hans-Dieter Lucas bekannt, dass der sogenannte Diskobolos Lancellotti als Eigentum des italienischen Staats im Nationalmuseum von Rom bleiben werde. Von deutscher Seite wurde bestätigt, dass die Bundesregierung keine Ansprüche auf Rückgabe geltend mache.
dpa |
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Der Discobolos Palombara, eine römische Marmorkopie aus dem zweiten Jahrhundert eines verschollenen griechischen Originals aus Bronze.
Der Discobolos Palombara, eine römische Marmorkopie aus dem zweiten Jahrhundert eines verschollenen griechischen Originals aus Bronze. © Andrew Medichini/AP/dpa
Rom

Bei dem Werk handelt es sich um die 1,55 Meter hohe Marmorkopie einer Bronzestatue des altgriechischen Erzgießers Myron, die im 18. Jahrhundert in Rom ausgegraben wurde und dann einer Familie Lancellotti gehörte. Bei einem Besuch im faschistischen Partnerland Italien fand Hitler großen Gefallen daran. Auf Befehl von Diktator Benito Mussolini wurde sie 1938 an Nazi-Deutschland verkauft und dann in der Glyptothek in München ausgestellt. Nach dem Krieg ging sie 1948 als "Raubkunst" wieder zurück an Italien. Der Sockel befindet sich allerdings immer noch in der Glyptothek.

Das Nationalmuseum in Rom hätte nun auch gern den Sockel zurück. Auf eine entsprechende Aufforderung antwortete der Leiter der Glyptothek, Florian Knauß, in einem Brief jedoch mit der Bemerkung, dass es sich um kein Geschenk Mussolinis an Hitler gehandelt habe, sondern um einen rechtmäßigen Kauf. Kulturminister Sangiuliano erklärte dazu nach dem Treffen mit dem Botschafter: "Mir wurde mitgeteilt, dass die Berliner Regierung keine Restitution fordert." Offen ist weiterhin, was nun mit dem Sockel geschieht.

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