Berlin und Rom einig: Diskobolos-Statue bleibt in Italien
Bei dem Werk handelt es sich um die 1,55 Meter hohe Marmorkopie einer Bronzestatue des altgriechischen Erzgießers Myron, die im 18. Jahrhundert in Rom ausgegraben wurde und dann einer Familie Lancellotti gehörte. Bei einem Besuch im faschistischen Partnerland Italien fand Hitler großen Gefallen daran. Auf Befehl von Diktator Benito Mussolini wurde sie 1938 an Nazi-Deutschland verkauft und dann in der Glyptothek in München ausgestellt. Nach dem Krieg ging sie 1948 als "Raubkunst" wieder zurück an Italien. Der Sockel befindet sich allerdings immer noch in der Glyptothek.
Das Nationalmuseum in Rom hätte nun auch gern den Sockel zurück. Auf eine entsprechende Aufforderung antwortete der Leiter der Glyptothek, Florian Knauß, in einem Brief jedoch mit der Bemerkung, dass es sich um kein Geschenk Mussolinis an Hitler gehandelt habe, sondern um einen rechtmäßigen Kauf. Kulturminister Sangiuliano erklärte dazu nach dem Treffen mit dem Botschafter: "Mir wurde mitgeteilt, dass die Berliner Regierung keine Restitution fordert." Offen ist weiterhin, was nun mit dem Sockel geschieht.
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