Zwölf Minuten Applaus: "Die jüngste Tochter" begeistert Cannes

Hafsia Herzis Film "Die jüngste Tochter" erhielt beim Filmfest in Cannes eine zwölfminütige Standing Ovation und reiht sich damit in eine lange Tradition ein.
(ncz/spot) |
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Regisseurin Hafsia Herzi und Hauptdarstellerin Nadia Melliti posieren bei der Premiere von "Die jüngste Tochter" in Cannes.
Regisseurin Hafsia Herzi und Hauptdarstellerin Nadia Melliti posieren bei der Premiere von "Die jüngste Tochter" in Cannes. © imago images/Bestimage/JACOVIDES-MOREAU

Bei den 78. Internationalen Filmfestspielen von Cannes sorgte Hafsia Herzis (38) Spielfilm "Die jüngste Tochter" für einen der bisher emotionalsten Momente des Festivals: Das Publikum ehrte den Film am Freitag mit einer energetischen zwölf Minuten langen Standing Ovation.

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Die autobiografisch inspirierte Coming-of-Age-Geschichte basiert auf Fatima Daas' Roman "La Petite Dernière" und erzählt von einer jungen Muslima in einem Pariser Vorort, die ihre queere Identität entdeckt. Die Hauptrolle spielt die Newcomerin Nadia Melliti. "Die jüngste Tochter" konkurriert mit hochkarätigen Beiträgen wie "The History of Sound", "Sirât" oder "In die Sonne schauen" im prestigeträchtigen Hauptwettbewerb um die Goldene Palme.

22 Minuten ist der Rekord

Mit der zwölfminütigen Standing Ovation reiht sich "Die jüngste Schwester" zudem in die meist gefeierten Filme der Geschichte von Cannes ein. Zum Vergleich: "The Artist" (2011) und "Elvis" (2022) erhielten ebenfalls zwölf Minuten Applaus, während beispielsweise "Inglourious Basterds" 2009 mit elf Minuten bedacht wurde. Den Rekord hält jedoch "Pans Labyrinth" aus dem Jahr 2006 - mit beeindruckenden 22 Minuten.

Eine lange Standing Ovation in Cannes kann, aber muss nicht immer ein Indikator für den späteren kommerziellen oder kritischen Erfolg sein. So erhielt beispielsweise "The Neon Demon" 17 Minuten Applaus, konnte jedoch weder an den Kinokassen noch bei Kritikern überzeugen.

Kritik an langen Standing Ovations

Einst eine Seltenheit, heute quasi gang und gäbe, erfährt der anhaltende Trend zu minutenlangem Applaus immer wieder starke Kritik. "The Hollywood Reporter" deutete ihn zuletzt sogar als mögliches Symptom eines größeren Problems - dem schleichenden Niedergang des Kinos. "Wenn die Popularität schwindet, muss ein Hype erzeugt werden, um dem Tod zuvorzukommen", schreibt der Autor treffend.

Dabei wird längst nicht jeder Beitrag mit Lorbeeren und Jubel überschüttet. Am Mittwoch erhielt "Mission: Impossible - The Final Reckoning" etwa weniger als fünf Minuten Applaus - ein vergleichsweise verhaltener Empfang auf dem glamourösen Parkett von Cannes.

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