Von Kopf bis Fuß auf Wüten eingestellt

Im 3D-Animationsfilm „Ralph reichts” will ein Randalierer auch mal geliebt werden
Michael Stadler |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Allein die überdimensionalen Fäuste weisen auf seine Berufung hin, die da Zerstörung heißt. Randale-Ralph (gesprochen von Christian Ulmen) muss als Bösewicht in einem Videospiel auf einem Hochhaus wüten und sich von Fix-it Felix Jr., einem Streber mit Hammer in der Hand, bezwingen lassen, um von diesem und allen anderen Bewohnern solidarisch vom Dach geworfen zu werden. Eine undankbare Maloche - nicht mal zur Party zum 30-jährigen Bestehen des Spiels wird Ralph eingeladen.

Wie ungerecht die Arbeitswelt ist, wo die einen Medaillen bekommen und die anderen im Dreck landen, obwohl jeder nur seinen Job macht – davon und von der Rebellion gegen die eigene Bestimmung erzählt das 3D-Animationsabenteuer „Ralph reichts”. Denn Ralph nimmt in der zentralen Spielestation, die sich innerhalb des Kabelnetzes einer Spielhalle befindet, eine andere Abzweigung und spielt im Ballerspiel „Hero’s Duty” mit. Nun fehlt er im anderen Spiel, nichts geht mehr für Felix und Konsorten, der Spielhallenbesitzer auf der anderen Seite der Scheibe denkt übers Stecker-Ziehen nach. Ralph landet indes im Schlaraffenland des Spiels „Sugar Rush”, wo er auf das Anime-Mädchen Vanellope trifft, die gerne Rennfahrerin sein will.

Die Erzählmaschine schnurrt auch bei der Disney-Animationsschiene munter durch, seit Pixar-Chef John Lasseter hier das Zepter übernommen hat. Mag die knallige „Sugar Rush”-Welt auch das Auge schmerzen, die Dosierung von Humor und Herz stimmt. Besonders reizvoll: die abgehakten Bewegungen der 8-Bit-Figuren aus Ralphs 2D-Videospiel. Dem Hochhaus-Bürger fehlt die geschmeidige Eleganz unserer Zeit. Aber gerade im Zackigen liegt nostalgischer Charme, ein Zauber, erzeugt durch wieselflinke Finger an unzähligen High-Tech-Computern.

Kino: Cinema (OV), CinemaxX, Mathäser, Museum Lichtspiele (OV), Royal
R: Rich Moore (USA, 101 Min.)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.