"Unsere Wildnis": Die Bedrohung

Abgeholzt, gejagt, zerstört: Der Naturfilm „Unsere Wildnis“ zeigt, wie der Mensch das Waldleben zerstört. Die AZ-Kritik zum Film.
Dena Brunner |
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Noch ist die Welt der Bärenjungen in Ordnung.
Philippe Garguil Noch ist die Welt der Bärenjungen in Ordnung.

Wie sah der Platz vor dem Eiffelturm wohl vor 10 000 Jahren aus? Eine Antwort darauf und einen Blick in das Leben in der Natur nach dem Ende der letzten Eiszeit geben Jacques Perrin und Jacques Cluzaud in „Unsere Wildnis“. Paris war, genau so wie alle anderen Städte in Europa, eine unberührte Landschaft. Im Film bekommt der Zuschauer eine Ahnung davon, wie aus einem natürlichen Terrain eine Großstadt mit wenig übriggebliebenem Grün geworden ist.

Die Aufnahmen sind überwältigend wie die Anfangssequenz in Disneys „Der König der Löwen“. So schön, dass man den Eindruck bekommt, das Zusammentreffen der Tiere sei geskriptet. So leckt die Rehmutter ihr neugeborenes Rehkitz zunächst zärtlich ab, bevor es auf wackeligen Beinen das Laufen übt. Und die Wolfskinder rangeln so lange mit ihrer Mutter, bis auch die sich zum Spielen erbarmt. Mit den Neandertalern ist das goldene Zeitalter des Waldes vorbei und das Sammeln und Jagen bedeuten das Ende der dichten Wälder.

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Die Natur aus dem Blickwinkel der Tiere

 

Regisseur Cluzaud sagt: „Die eigentliche Herausforderung bestand darin, sich der Entwicklung der Natur aus dem Blickwinkel der Tiere zu stellen und einen neuen Blick auf uns Menschen und unsere Geschichte zu werfen.“ Die Kämpfe der Tiere untereinander werden gleichermaßen detailliert gezeigt wie die Jagd auf Nahrung. Wenn man mit ansehen muss, wie ein Reh von einer Hyäne zerfleischt wird, ist das zwar traurig. Dennoch lässt sich das leichter ertragen, als der Anblick der abgeholzten Wälder und des hilflosen Hirsches, der nicht mehr weiß, wo er leben soll.

Schauspieler Sebastian Koch untermalt die poetisch anrührenden Bilder als Sprecher und erklärt, wie es zum Wandel durch den industriellen Einfluss kam. Der Zuschauer begleitet die verzweifelten Tiere beim Versuch, sich an den veränderten Lebensraum zu gewöhnen, in dem nicht alle überleben können. Trotz der beklemmenden Wahrheit, die der Film eindringlich vermittelt, macht er ein wenig Hoffnung: Noch hat die Natur nicht kapituliert.

Wir verlosen 3 Gewinnerpakete mit je 2 Kinotickets, Plakat und Bildband zum Film. Schicken Sie dafür eine E-Mail mit Betreff „Wildnis“ an kultur@az-muenchen.de! (Teilnahmeschluss ist Samstag, der 12. März, um 12 Uhr)


Kino: Sendlinger Tor | R: Perrin & Cluzaud (F, 97 Min.)

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