The First Avenger - Civil War: Die spoilerfreie AZ-Kinokritik

Freundschaft, Familie und Moral sind die Kernthemen in "The First Avenger: Civil War" – zumindest wenn man die Werbung für das neueste Marvel-Abenteuer sieht. Aber es geht um mehr: Es dreht sich um die zahlreichen Helden des Marvel Universums, die Beziehungen und Probleme die sie (auch untereinander) haben und darum, welche Rolle sie in der gefährdeten Welt einnehmen sollen.
Steve Rogers (gespielt von Chris Evans) zum Beispiel ist unser Captain America. Aber Cap, dieses Sinnbild des US-Patriotismus', muss mit ansehen, wie seine politischen Überzeugungen Stück für Stück zusammenbrechen. Nicht weniger bedeutend für den Film ist der von Robert Downey Jr. gespielte Tony Stark, der zum siebten Mal Iron Man verkörpert. Der exzentrische Milliardär, von Schuldgefühlen durch die zerstörerischen Ereignisse in "Avengers: Age of Ultron" getrieben, will fortan gesetzestreu sein.
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Erstmals mit Spiderman in einem Avengers-Film
Um diese beiden gegensätzlichen Helden entwickelt sich der Konflikt innerhalb der Superhelden-Truppe der Avengers. Diese will man unter die Kontrolle der UN-Versammlung stellen. Ein Umstand der zum Clinch innerhalb der Gruppe führt. Fortan heißt es nicht mehr Gut gegen Böse, sondern Team Cap gegen Team Iron Man – mit allen Superhelden: Unter anderem Ant-Man (Paul Rudd), Hawkeye (Jeremy Renner) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) auf der Seite des Captains gegen Kämpfer wie Black Widow (Scarlett Johansson) und Spider-Man, die mit Iron Man in die Schlacht ziehen. Vor allem Letzterer polarisierte die Marvel-Fans im Vorfeld mit der Frage: Kann der erst 19-jährige Tom Holland die Rolle des Netzschwingers aus New York meistern? Ja, er kann! Das liegt auch daran, dass er, genau wie Helden-Kollege Ant-Man, nicht so bierernst auftritt wie die restliche Helden-Gruppe.
Darüber hinaus liefert der Film zahlreiche Antworten auf Handlungsstränge, welche in den zurückliegenden zwölf Filmen des Marvel Film-Universums aufgebaut wurden. Dies ist Fluch und Segen zugleich. Während Fans und Kenner der Reihe amüsiert werden, sind andere Kinobesucher leicht verwirrt.
Der Film der Regie-Brüder Anthony und Joe Russo glänzt nicht in jeder Sekunde, aber Marvel-Anhängern bietet er das volle Programm: Helden, Anti-Helden, zahlreiche Handlungsverläufe, ein exzellenter, wenn auch leider zu kurz kommender Daniel Brühl als Bösewicht Helmut Zemo. Eigentlich zu viel für einen einzigen Film. Doch es gelingt alles in zweieinhalb Stunden zu verkaufen ohne ein "Too much"-Gefühl zu hinterlassen.
Kinos: Cinema, Mathäser (auch OV), Gloria, Royal Filmpalast, Cinemaxx, Museum-Lichtspiele, Münchner Freiheit
R: Anthony Russo & Joe Russo (USA, 148 Min.)