So wird das Filmfest München 2014
Zu Beginn der Pressekonferenz gleich die freche Frage: „Was unterscheidet letztlich einen normalen Kinobesuch von einem auf dem Filmfest München?“ Filmfest-Chefin Diana Iljine lacht und gibt die Antwort: „Wenn man unser neues Plakatmotiv anschaut, erfährt man es: Der Mann und die Frau begegnen sich – und sie haben sogar die Sonnenbrillen getauscht!“ Es ist also der Austausch und die Begegnung der Filmemacher mit dem Publikum, die das Filmfest München pflegt.
Bei der 32. Ausgabe fällt sogar eine weitere Mauer zwischen den Stars und dem Publikum. Die Galas im Carl-Orff-Saal oder im wiedergewonnenen Festival-Kino Sendlinger Tor sind öffentlich: „Ich schätze, dass über die Hälfte der Karten im Vorverkauf landen werden“, sagt Iljine.
Schwerpunkt Willy Bogner
Ein Beispiel ist gleich die Gala für Willy Bogner, am Eröffnungswochenende (Sa, 28. 6.). Der Anlass: Genau vor 50 Jahren drehte Bogner seinen ersten Film – in Cinemascope, mit dem klaren Titel: „Skifaszination“. Zuvor hatte er als Teilnehmer an den Olympischen Winterspielen schon 1960 in Squaw Valley, USA, für Sportreporter Harry Valérien kleinere Sequenzen gedreht.
Dann entdeckte Produzent Albert R. Broccoli den Skirennläufer und Filmemacher und späteren Mode-Designer und Unternehmer: Bogner sollte eine Verfolgungsjagd im Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) drehen, bei der Bogner auf Skiern rückwärtsfahrend mit einer 30-Kilo-Spezialkamera filmte. Auch bei weiteren drei James-Bond-Filmen wirkte Willy Bogner als Spezialist für Ski- und Stunt-Szenen mit. 1986 gelang ihm mit dem Dokumentarfilm „Feuer und Eis“ ein Kinohit, der allein in Deutschland zwei Millionen Zuschauer anzog. Bogners Filme werden beim Filmfest in einer Werkschau und auch Open-Air im Gasteig-Forum gezeigt.
Fernseh-Reihe
Fest stehen auch schon die Filme der Reihe „Neues Deutsches Fernsehen“. Als besonders gelungene Filme sind die Mauerfall-Komödie „Bornholmer Straße“ mit Charly Hübner, Milan Peschl und Ulrich Mattes angekündigt sowie „Landauer“ von Hans Steinbichler mit Josef Bierbichler als jüdischem FCB-Präsident in der Nazizeit, und die Gesellschafts- und Mediensatire „Männertreu“ mit Matthias Brandt als Verleger, der Bundespräsidentenkandidat wird, aber dessen bisher geheime Privateskapaden den Wahlkampf zur Hölle machen.
Auch das Kinderfilmfest hat sein Programm bereits festgelegt: Die Jo-Nesbo-Verfilmung „Doktor Proktors Pupspulver“ wird es eröffnen. Der Schwerpunkt wird in diesem Jahr auf deutschen Produktionen liegen.
Filmfest-Daten: Die Reihen Neues Deutsches Fernsehen und das Kinderfilmfest sind schon auf www.filmfest-muenchen.de einsehbar. Am 10. Juni wird das gesamte Festivalprogramm veröffentlicht. Ab 16. Juni startet der Online-Vorverkauf, ab Do, 19. Juni, der Vorverkauf im Gasteig. Das Filmfest geht von Fr, 27. Juni, abends, bis Sa, 5. Juli
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