Schlumpfige Sinnfragen

Eine Identitätskrise, die Gargamel ausnutzt, und Spezialeffekte, die Paris in ein anderes Licht tauchen: „Die Schlümpfe 2“ sind grandios
Amina Linke |
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Eine Identitätskrise, die Gargamel ausnutzt, und Spezialeffekte, die Paris in ein anderes Licht tauchen: „Die Schlümpfe 2“ sind grandios.

Seine eigene Identität zu finden, ist manchmal gar nicht so leicht. Davon können nicht nur pubertierende Jugendliche und deren geplagte Eltern berichten. Auch die alterslose Schlumpfine treibt immer wieder die entscheidenden Fragen um: Wer bin ich? Und wohin gehöre ich wirklich? Als ihre blauen Begleiter dann scheinbar noch ihren Geburtstag vergessen, hilft auch Papa Schlumpfs Beistand nichts mehr. Entscheidend ist für Schlumpfine nämlich durchaus, woher sie kommt und nicht, wer sie sein will.

Der 3D-Film „Die Schlümpfe 2“ ist somit eine Weiterentwicklung, ein Erwachsenwerden des ersten Teils, der 2011 in die Kinos kam. Denn während „Die Schlümpfe“ die Kontinuität der bisherigen Schlumpfwelt beibehielt, setzt „Die Schlümpfe 2“ auf Tiefgründigkeit.

So ist Schlumpfines Zerrissenheit der Motor, der die Geschichte antreibt und die Schlümpfe nach Paris bringt, wo Gargamel (Hank Azaria) die von seinen Lümmeln – die schlumpfartigen, aber unartigen Wesen Hauie und Zicki – entführte Schlumpfine festhält, um an die Schlumpf-Essenz zu gelangen.

Während sich Papa Schlumpf mit einer Schlumpf-Delegation und seinen Freunden Patrick (Neil Patrick Harris) und Grace Winslow (Jayma Mays) aufmacht, um Schlumpfine zu retten, glaubt diese indes ihre wahre Familie gefunden zu haben. Eine vertrackte Situation, die in Gargamels Theaterkeller mit dem gemeinen Schlumpfilator ihren Höhepunkt findet.

Die visuellen Effekte sind dabei noch anspruchsvoller als beim ersten Schlumpffilm, sagt der Oscar nominierte Filmtechniker Richard R. Hoover („Superman returns“). Und das sieht man auch: Die Emotionen der Schlümpfe und der Katze Azrael spiegeln sich in einer fast Menschen gleichen Mimik wider. 

Und auch die Interaktion von echten und animierten Darstellern wirkt extrem natürlich, obwohl das Herumgetolle der Lümmel Hank Azaria vor dem Greenscreen mit Sicherheit ins Schwitzen gebracht hat. Ein grandioser Film, der von Regisseur Raja Gosnell behutsam mit „Schlumpfbook“ und iPad modernisiert worden ist und mit viel Wortwitz auftrumpft. 

Kino: CinemaxX, Leopold, Mathäser, Royal, Cinema (OV), Museum Lichtspiele (OV) R: Raja Gosnell (USA, 105 Min.)

 

 

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