Rennende Männer und singende Hexen: Die Kinotipps im November

Ob ein weiterer King-Klassiker, eine Hexen-Fortsetzung oder die Leinwand-Rückkehr von Daniel Day-Lewis: Das Kino setzt im November auf Bewährtes.
von  (stk/spot)
Glenn Powell muss in "The Running Man" ums Überleben kämpfen - Ariana Grande (r.) und Cynthia Erivo bekommen es derweil wieder mit dem Zauberer von Oz zu tun.
Glenn Powell muss in "The Running Man" ums Überleben kämpfen - Ariana Grande (r.) und Cynthia Erivo bekommen es derweil wieder mit dem Zauberer von Oz zu tun. © © Universal Studios. All Rights Reserved. / © 2025 PARAMOUNT PICTURES. ALL RIGHTS RESERVED.

Gleich drei Comebacks hält der November bereit. Die singenden Hexen aus "Wicked" melden sich mit ihrem zweiten Kino-Abenteuer zurück, während Stephen Kings (78) bereits verfilmter Klassiker "The Running Man" dieses Mal ohne Arnie eine Frischzellenkur verpasst bekommt. Und auch der vielleicht beste Schauspieler der Kinogeschichte meldet sich nach acht Jahren Pause eindrucksvoll zurück: Daniel Day-Lewis (68).

"The Running Man", 13. November

In einer nahen Zukunft ist "The Running Man" die meistgesehene Show im Fernsehen. Ein tödlicher Wettbewerb, in dem die Mitspieler, die man Runner nennt, 30 Tage lang überleben müssen, während sie von Profikillern gejagt werden. Dabei wird jede ihrer Bewegungen einem blutrünstigen Publikum live übertragen. Jeder Tag, den sie durchhalten, wird mit mehr Geld belohnt. Ben Richards (Glen Powell) stammt aus der Arbeiterklasse und versucht verzweifelt, seine kranke Tochter zu retten. Daher lässt er sich von Dan Killian (Josh Brolin), dem charmanten, aber rücksichtslosen Produzenten der Show, als letzte Hoffnung überreden, bei dem Spiel mitzumachen. Bens Trotz, Instinkte und Mut machen ihn bald unerwartet zum Fan-Favoriten - und zu einer Bedrohung für das gesamte System.

Einschätzung:

Verfilmungen von Stephen King feiern in diesem Jahr Hochkonjunktur. Nach dem großartigen "The Life of Chuck" und dem soliden "Todesmarsch" steht nun "The Running Man" an. Das Buch, das King 1982 unter seinem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht hatte, wurde bereits 1987 erstmals verfilmt. Mit der düsteren Vorlage hatte die überstilisierte 80er-Jahre-Action mitsamt kernigen Onelinern von Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger aber kaum etwas gemein. Die neue Adaption orientiert sich deutlich näher am Roman, doch auch sie, das beweisen bereits die Trailer, geht die Prämisse mit deutlich mehr Humor als einst King/Bachman an. Auch kein Wunder beim Blick auf den Regiestuhl: Edgar Wright ("Shaun of the Dead") hat sich der Geschichte angenommen.

"Wicked: Teil 2", 19. November

Zwar wächst Glindas (Ariana Grande) Ruhm immer weiter und die spektakuläre Hochzeit mit Prinz Fiyero (Jonathan Bailey) steht unmittelbar bevor, doch noch immer leidet sie unter der Trennung von Elphaba (Cynthia Erivo). Obwohl sie sich bemüht, eine Versöhnung zwischen Elphaba und dem Zauberer herbeizuführen, entfernen sich die beiden Freundinnen nur noch mehr voneinander. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Moq (Ethan Slater) und Fiyero, sondern gefährdet auch die Sicherheit von Elphabas Schwester Nessarose (Marissa Bode, Wicked) - und plötzlich kommt auch noch ein Mädchen aus Kansas ins Spiel...

Einschätzung:

Der erste Teil von "Wicked" entpuppte sich als Zuschauer- und Kritikerliebling gleichermaßen, heimste zehn Oscarnominierungen ein und versah die fantastische Welt von "Der Zauberer von Oz" mit einem überraschend tiefschürfenden Twist. Teil zwei kann auf diese starke Vorarbeit aufbauen und stellt das emotionale Finale der Muscialverfilmung dar. Wem schon beim Vorgänger die Taschentücher ausgingen, sollte nun eine extra Packung ins Kino mitbringen.

"Anemone", 27. November

Jem Stoker (Sean Bean) verlässt sein Vorstadthaus und macht sich auf den Weg in die Wälder, wo sein entfremdeter Bruder Ray (Day-Lewis) ein Leben in absoluter Abgeschiedenheit führt. Die Männer verbindet eine mysteriöse, komplizierte Vergangenheit, zugleich jedoch auch eine brüderlich-liebevolle Beziehung. Grund für Jems Besuch ist auch Rays Sohn Brian (Samuel Bottomley), den der Einsiedler vor vielen Jahren mit dessen Mutter Nessa (Samantha Morton) zurückgelassen hat. Besteht für Ray noch die Hoffnung auf familiäre Vergebung?

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Einschätzung:

Er ist zurück. Acht Jahre verbrachte Ausnahme-Schauspieler Daniel Day-Lewis in Schauspielrente, die er eigener Aussage nach inzwischen bereut. Mit dem Regiedebüt seines Sohnes Ronan, für das er am Drehbuch mitarbeitete, feiert er nun also sein Comeback. "Anemone" ist ein sehr intimer Film, der bei der anstehenden Award Season wohl keine allzu große Rolle spielen dürfte. Er beweist aber eindrucksvoll, warum Day-Lewis als der vielleicht beste Schauspieler der jüngeren Filmgeschichte gilt. Klar ist: Sein Handwerk hat der dreifache Oscarpreisträger jedenfalls nicht verlernt.

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