"One Battle After Another": Leonardo DiCaprios nächster Oscar-Streich?

Audio von Carbonatix
Ab dem 25. September heißt es: "Viva La Revolution!" Mit Paul Thomas Andersons (55) "One Battle After Another" kommt eine fast dreistündige, ebenso rasante wie komödiantische Tour de Force in die deutschen Kinos. Vom jeweils bereits Oscar-prämierten Hauptcast um Leonardo DiCaprio (50), Benicio del Toro (58) und Sean Penn (65) scheint vor allem der erstgenannte Star heiß auf einen weiteren Goldjungen zu sein.
Von der eigenen Vergangenheit eingeholt - darum geht es
Rund 16 Jahre ist es her, dass eine Widerstandsbewegung unter dem Namen "French 75" Hunderte Menschen aus der Inhaftierung der United States Immigration and Customs Enforcement (ICE) befreien konnte. Unter den Revoluzzern befand sich auch Bob Ferguson (DiCaprio), von allen nur Ghetto Pat gerufen. In der Gegenwart plagt ihn aufgrund der Befreiungsaktion der Verfolgungswahn. Befindet sich der skrupellose (und hochgradig rassistische) ICE-Colonel Steven J. Lockjaw (Sean Penn) noch immer auf der Jagd nach ihm?
Die einzige Konstante in seinem Leben ist seine temperamentvolle Tochter Willa (Chase Infiniti, 25). Als sie plötzlich verschwindet, macht sich der ehemalige Aktivist verzweifelt auf die Suche nach ihr. Vater und Tochter müssen sich dabei den Konsequenzen stellen, die aus Bobs einstigen Handlungen erwachsen sind.
Action trifft Screwball-Comedy
Paul Thomas Anderson versammelt für seinen neuen Film ein illustres Star-Ensemble vor der Kamera. Angesichts der aktuellen Geschehnisse in den USA rund um die Immigrationsbehörde ICE unter Präsident Donald Trump ist "One Battle After Another" zugleich höchst aktuell. Eine bierernste Moralapostel-Geschichte erzählt der Streifen aber nicht, sondern nimmt sich der Thematik neben all der Action auch auf humoristische, mitunter an eine Screwball-Comedy erinnernde Weise an.
Das mag auf den ersten Blick überraschend wirken. Denn speziell mit dem unlängst aus der Schauspiel-Rente zurückgekehrten Daniel Day-Lewis hat Anderson eindringliche Geschichten auf die Leinwand gebracht - neben "Der seidende Faden" vor allem in Form des Meisterwerks "There Will Be Blood". Mit seinem letzten Film, der Coming-of-Age-Komödie "Licorice Pizza", und bereits 1997 mit "Boogie Nights" bewies der Regisseur jedoch sehr wohl bereits, auch ein komödiantisches Händchen zu haben.
"One Battle After Another" kann als extrem lose Adaption von Thomas Pynchons Buch "Vineland" angesehen werden. Es ist kein Geheimnis, dass Anderson ein großer Fan von den Werken des US-Schriftstellers ist. 2014 verfilmte er mit "Inherent Vice" und Joaquin Phoenix in der Hauptrolle bereits ein anderes Buch von Pynchon.
Ist die Oscar-Nominierung schon sicher?
DiCaprio ist mit absoluter Inbrunst bei der Sache und scheint seinen zweiten Oscar in Angriff nehmen zu wollen. Seine abgehalfterte Figur erinnert dabei an seinen Charakter aus "One Upon a Time... in Hollywood", die sich ähnlich psychisch labil diversen inneren und äußeren Dämonen zu stellen hatte. Eine Nominierung bei den Academy Awards 2020 erhielt DiCaprio, er musste sich aber dem "Joker" aka Joaquin Phoenix geschlagen geben.
Vielleicht ändert sich das dank Paul Thomas Anderson. Nur wenige Regisseure können sich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit rühmen, es auf die Nominierungsliste bei den Oscars zu schaffen. Allein seine fünf letzten Werke sammelten zusammen 22 Nominierungen bei den Academy Awards ein.
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