"Maze Runner": Apokalypse-Spiel

Rennen, schießen, rebellieren: Für Teenies ist eine schreckliche Zukunft aufregender als eine schöne – meint der neue „Maze Runner“. In einer Welt von Zombies und andere Ungeheuern geht es für die Jugendlichen ums Überleben.
Andreas Günther |
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Rennen, schießen, rebellieren: Für Teenies ist eine schreckliche Zukunft aufregender als eine schöne – meint der neue „Maze Runner“. In einer Welt von Zombies und andere Ungeheuern geht es für die Jugendlichen ums Überleben.

Niemand soll zurückbleiben, aber nicht alle können überleben. Diesem Grundsatz des Spannungskinos müssen sich die couragierten Halbwüchsigen aus „Maze Runner - Die Auserwählten in der Brandwüste“ beugen. Dabei ist die apokalyptische, von Sanddünen halbverschluckte Trümmerwüste New Yorks eigentlich ein Abenteuerspielplatz für Pubertierende mit Pfadfinderinstinkten. Der Vorgängerfilm „Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth“ erzielte allein auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt bei eher bescheidenem Produktionsbudget ein Einspielergebnis von mehr als hundert Millionen Dollar: zu viel Geld, um nicht eine Fortsetzung zu liefern - wieder basierend auf einem Roman von James Dashner.

„Maze“, das ist das Wort für eine von Katastrophen und Seuchen zerstörte Welt, in der Zombies und andere abgewrackte Zeitgenossen ihr Unwesen treiben. Thomas (Dylan O’Brien) und seinen Freunden aus dem ersten Teil wird von einem undurchsichtigen Kerl (Aidan Gillen) in einer Mischung aus Knast und Hochsicherheits-Jugendherberge ein neues Leben versprochen. Doch mit Hilfe eines schüchternen Jungen entdeckt Thomas ein Geheimnis: Auf Geheiß einer Ärztin (Patricia Clarkson) werden Teenies in Apparate eingezwängt, um aus ihren Körpersäften ein Heilmittel gegen eine Seuche zu entwickeln. Das ist für Thomas’ Clique der Grund zur Flucht. Doch die nächste Unterkunft, ein halb zusammengebrochenes Einkaufszentrum, ist wegen der dort hausenden Untoten auch nicht heimelig. Gewillt, sich den Rebellen in den Bergen anzuschließen, fallen sie einer Räuberbande in die Hände.

So herrscht das immergleiche Muster: Gefangenschaft, Aufbegehren, Ausbruch, Verfolgung und wieder eine Falle. In diesen Momenten fordert der Film zum Einstehen für den Einzelnen auf. Dazwischen viel Überlegenheitsgefühl und viele Blicke mit offenem Mund auf Bestaunenswertes. Die Dystopie ist bei alldem nur dazu da, für Aufregung zu sorgen und dem naiven Optimismus Kontur zu geben. Doch die größten Gefahren wirken läppisch, wenn diese Teens mit Zielfernrohrgewehren und Schnellfeuerpistolen herumfuchteln dürfen. Die Zielgruppe muss entscheiden, ob sie dieses Porträt von sich für identifikationswürdig hält. Andreas Günther

Kino: Cinemaxx, Münchner Freiheit, Mathäser (alle auch 3D), Museum (OV) Regie: Wes Ball (USA, 111 Min.)

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