Märchen-Super-GAU und fade Baller-Ballerina: Die Kinoflops 2025

Spieglein, Spieglein, an der Wand - welche Filme haben 2025 inhaltlich und/oder kommerziell am meisten enttäuscht im ganzen Land? Wieder einmal lautet die Antwort "Schneewittchen".
(stk/spot) |
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Rachel Zegler (l.) in der Realverfilmung von "Schneewittchen" und Ana de Armas als "Ballerina".
Rachel Zegler (l.) in der Realverfilmung von "Schneewittchen" und Ana de Armas als "Ballerina". © Disney Enterprises, Inc. / © 2025 Lionsgate

Natürlich gab es sie auch im Jahr 2025 wieder: Kinofilme, die entweder von vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Oder, noch schlimmer, die immenses Potenzial hatten, dieses aber fahrlässig verschenkten. Manchmal wurde Mut der Filmschaffenden vom Publikum rigoros bestraft, in anderen Fällen allzu bekannte Genre-Konventionen links liegen gelassen. Kurzum: Es gab auch im scheidenden Jahr wieder viele Möglichkeiten, im hart umkämpften Filmgeschäft zu scheitern.

"Better Man"

Gleich vorweg: "Better Man", das ungewöhnliche Biopic über die Karriere von Robbie Williams, ist kein schlechter Film. Die Entscheidung, den Sänger auf der Bühne symbolhaft als einen digitalen Affen performen zu lassen, mag auf dem Papier komplett dämlich erscheinen, entpuppte sich aber als erstaunlich stimmig. Einzig schafften es so gut wie keine Zuschauer über diese Zweifel hinweg und ins Kino. Was den Film aber letztendlich auf diese Liste beförderte, sind die hochtrabenden Erwartungen, die nicht zuletzt Williams selbst in den Streifen gesteckt hat. Endlich wollte er damit auch in den USA zu einem Star werden - doch dort interessierte sich buchstäblich niemand für "Better Man", keine zwei Millionen Dollar spielte das gewagte Experiment dort ein.

"Captain America: Brave New World"

Es sind extrem große Fußstapfen, in die Schauspieler Anthony Mackie in "Captain America: Brave New World" schlüpfen durfte. Als Nachfolger von Chris Evans als nobler Kämpfer mit dem Vibranium-Schild opferte sich Mackie regelrecht auf, an ihm lag es wahrlich nicht. Aber was können die größten Bemühungen ausrichten, wenn sein erstes Kino-Abenteuer als neuer Captain America angesichts der Story derartig generisch daher kommt? Die biedere Performance von "Brave New World" ist ein Symptom der zunehmenden Superhelden-Verdrossenheit, das zeigt, dass sich Marvel und Co. nicht mehr allzu lange auf alten, einst erfolgreichen Lorbeeren ausrufen darf.

"Schneewittchen"

Denkt man an Film-Flop 2025, kommt das Machwerk "Schneewittchen" schnell in den Sinn. Was zunächst betont werden muss: Die ekelhafte Wutkampagne gegen Hauptdarstellerin Rachel Zegler durch rassistische Internet-Trolle war und ist eine Schande. An ihrer Darbietung lag es nicht, dass die Realverfilmung des Zeichentrickklassikers von Disney zur Tortur wurde. Vielmehr wurden im Vorfeld vom Release so eklatante Fehler gemacht, dass das Filmstudio wohl schon Millionenverluste einkalkulierte, noch bevor auch nur eine Sekunde des Films über die internationalen Leinwände geflimmert war. Unzählige Nacharbeiten, Verschiebungen und digitale Veränderungen später, war "Schneewittchen" zu einem in sich inkohärenten Flickenteppich geworden. Der Versuch, es allen recht zu machen, stieß am Ende allen vor den Kopf.

"Until Dawn"

Seit der Serie "The Last of Us" keimte eigentlich die Hoffnung auf, dass Produktionsfirmen langsam verstanden haben, was eine gute Videospiel-Adaption ausmacht. Doch Pustekuchen: Mit dem gleichnamigen Game "Until Dawn" hatte die Filmumsetzung nichts gemein. Das einzig Unheimliche am Streifen war, zu was für einem austauschbaren Horrorflick die Vorlage verwurstet wurde. Die Entscheidungsträger dahinter müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie sich überhaupt die Rechte am Original gesichert haben. Sogar der Cast des Spiels war um Meilen besser: Darin durften die Gamer immerhin in die Haut des späteren Oscarpreisträgers Rami Malek und von "Scream"-Star Hayden Panettiere schlüpfen, statt No-Names beim wiederholten Dahinscheiden in "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Manier zuschauen zu müssen.

"Elio"

Das Animationsstudio Pixar war bislang stets eine sichere Bank an den Kinokassen. Mit "Elio" änderte sich das 2025 schlagartig - und das aus hausgemachten Gründen: Nach ersten positiven, aber nicht überschwänglichen Testscreenings habe man sich laut "The Hollywood Reporter" zu weitreichenden Änderungen entschieden, die vornehmlich auf Kosten der queeren Themen im Film gingen. Zudem wurde der ursprüngliche Regisseur Adrian Molina kurzerhand ersetzt. Aus einem Film mit klarer, wichtiger Botschaft wurde so ein seelenloser Streifen, der "von absolut nichts handelt", wie es ein Firmeninsider laut des Berichts zusammenfasste.

"From the World of John Wick: Ballerina"

Wenn sich aus einem Film eine erfolgreiche Multimillionen-Reihe entwickelt, lautet der inzwischen branchenübliche Reflex: Ein Spin-off muss her! Im Fall von "John Wick" bekam die Figur Eve Macarro einen eigenen Film spendiert, die im dritten Teil von 2019 noch einen Mini-Part gespielt hatte. Statt Unity Phelan wurde Ana de Armas für "From the World of John Wick: Ballerina" gecastet, doch auch sie konnte nicht verhindern, dass sich die Action belanglos anfühlte. Dass man nachträglich und auf Biegen und Brechen noch Keanu Reeves aka John Wick ins Skript prügelte, machte das alles auch nicht unbedingt leichtgängiger. Wenn man der Figur nicht einmal zutraut, ihr eigenes Spin-off zu tragen, sollte der Film vielleicht nicht gemacht werden.

"Flight Risk"

Böse Zungen befanden hinsichtlich des miserablen Skripts von "Flight Risk", es handele sich dabei womöglich um das erste Drehbuch, das komplett mit ChatGPT erstellt wurde. Und in der Tat weist das Flugzeug-Action-Kammerspiel mehr verheerende Plot- als Luftlöcher auf. Doch auch die Regiearbeit von Mel Gibson sowie das unfreiwillig komische Schauspiel von Mark Wahlberg, Michelle Dockery und Topher Grace sorgten in "Flight Risk" dafür, dass die Zuschauer ein ums andere Mal fassungslos den Kopf schüttelten.

"Tron: Ares"

Die Zeiten, in denen Jared Leto für Erfolg in Hollywood stand, sind wohl spätestens jetzt endgültig vorbei. Vielmehr entwickelt sich der Oscarpreisträger zunehmend zum Kassengift. "Suicide Squad", "House of Gucci", "Morbius" - keiner seiner vergangenen Filme wusste das Publikum zu überzeugen, mit "Tron: Ares" folgte 2025 der nächste Negativ-Streich. Seine Rolle verlangt zwar eine gewisse Emotionslosigkeit, doch wirkte der Star über die gesamte Laufzeit des Streifens recht unmotiviert. Natürlich lag die Enttäuschung nicht ausschließlich an Leto: Träge und zuweilen sinnlose Handlung, schlechte Dialoge sowie jede Menge Fanboy-Service, dem aber die Seele fehlte.

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