"Life of Chuck" und Co.: Stephen-King-Adaptionen feiern Hochkonjunktur

US-Autor Stephen King (77) ist bekannt dafür, schneller einen 600-Seiten-Bestseller zu schreiben, als manch einer den dazugehörigen Klappentext querlesen kann. Seine Hyperproduktivität mündete bereits in unzähligen Kino- und TV-Filmen sowie Mini- und reguläre Serien. Zuweilen wurde ein und derselbe Stoff schon mehrfach ("Friedhof der Kuscheltiere", "Carrie") verfilmt beziehungsweise in beide Formate gepresst, etwa "The Mist".
Die Qualität schwankt dabei massiv: Vom laut Bewertungsseite "IMDb" buchstäblich besten Film aller Zeiten - "Die Verurteilten" - bis zu Gurken wie "Der Dunkle Turm" oder "Puls" war schon alles dabei. Und es geht munter weiter: Allein für 2025 sind drei King-Verfilmungen in Lauerstellung, in den kommenden Jahren sieht es kaum anders aus. Die Bandbreite rangiert dabei von Debüts bislang unverfilmter Bücher hin zu Remakes und Serien-Neuinterpretationen. Was steht bevor und welche Adaptionen schicken sich womöglich an, Abbitte für vorangegangene Verfilmungssünden zu leisten?
"The Life of Chuck"
Der Startschuss fällt bereits in rund zwei Monaten. Am 24. Juli startet hierzulande die Verfilmung zur gleichnamigen Kurzgeschichte "The Life of Chuck". Marvel-Star Tom Hiddleston mimt darin den titelgebenden, im ersten Moment extrem bieder wirkenden Buchhalter, um den die ganze Welt in der Apokalypse unterzugehen droht. Wie die Vorlage wird der Film achronologisch erzählt, als Regisseur und Drehbuchautor fungiert Horror-Experte Mike Flanagan. Der hatte seine King-Expertise schon bei der Filmfortsetzung zu "The Shining", "Doctor Sleeps Erwachen", unter Beweis gestellt. Auch Mark Hamill wirkt in "The Life of Chuck" mit. Sein Name sowie der von Flanagan werden noch häufiger in dieser Liste fallen.
"The Long Walk"
Jener der "Star Wars"-Legende sogar schon im nächsten Eintrag. Denn Hamill übernimmt auch in "The Long Walk" einen Part, der für den 11. September dieses Jahres im Kinokalender eingeplant ist. Die Handlung des dystopischen Thrillers ist genau so simpel und brutal wie im Buch, das King einst unter dem Pseudonym Richard Bachman schrieb und hierzulande 1987 unter dem Titel "Todesmarsch" erschienen war. Eine Gruppe verzweifelter junger Menschen nimmt an einem jährlich stattfindenden Wettbewerb teil, den der brutale "Major" (Hamill) veranstaltet. Wer vier Mal unter eine bestimmte Schrittgeschwindigkeit fällt, wird erschossen - bis ein Gewinner ermittelt wird. Regisseur Francis Lawrence kennt sich mit diesem Stoff bestens aus - eine ganz ähnliche Prämisse verfilmte er schon bei der "Tribute von Panem"-Reihe.
"The Running Man"
Gut zu Fuß muss auch "The Running Man" sein, der ab 6. November ins Kino düsen soll. Die Neuverfilmung will sich im Gegensatz zum 80er Jahre Streifen mit Arnold Schwarzenegger wesentlich näher an der Vorlage orientieren. "Shaun of the Dead"- und "Baby Driver"-Regisseur Edgar Wright übernahm die Regie, "Top Gun: Maverick"-Entdeckung Glen Powell die Hauptrolle. "The Running Man" handelt von einer Gameshow in einer abermals dystopischen Zukunft, in der auf den Kandidaten Jagd gemacht wird - wortwörtlich.
"It: Welcome to Derry"
Die Chancen stehen gut, dass mit "It: Welcome to Derry" auch noch eine King-Serie 2025 erscheinen wird. Die HBO-Produktion soll neun Folgen umfassen und die Vorgeschichte einer der berühmtesten Romane des Schriftstellers erzählen: "Es", der selbst sogar schon zweifach adaptiert wurde. Die Serie will die Ursprünge von Pennywise, dem kinderfressenden Horrorclown, beleuchten und spielt in den 60er Jahren.
"Carrie"
Die zweite Serie zu einem wohlbekannten Stoff hört wie die beiden Filmadaptionen als auch die Buchverlage auf den simplen Namen "Carrie". Brian De Palma hatte die Story über ein gehänseltes und von seiner Mutter gequältes Mädchen, das telekinetische Kräfte entwickelt, bereits 1976 verfilmt - es handelte sich dabei um die erste der vielen King-Adaptionen überhaupt. Die für Prime Video entwickelte Miniserie wird ebenfalls von Mike Flanagan als Showrunner umgesetzt, ein angepeilter Starttermin wurde bislang noch nicht kommuniziert.
"Der Dunkle Turm"
Flanagan, die Dritte: Die Filmumsetzung von Kings Magnum Opus "Der Dunkle Turm" floppte trotz starkem Cast (Idris Elba, Matthew McConaughey) gewaltig. Auch, weil der Film von Nikolaj Arcel viel zu sehr von der Originalquelle abwich und ein Film auch bei weiten nicht reichte, um die komplexe Western-Fantasy-Sci-Fi-Saga gebührend zu erzählen. Die angestrebte Lösung ist auch hier eine umfangreichere Erzählung im Serienformat.
"Cujo"
Eine moderne Frischzellenkur wird auch "Cujo" erhalten. Die Geschichte über einen friedfertigen Bernhardiner, der sich nach einem Fledermausbiss in ein tollwütiges Monstrum verwandelt, wurde erstmals 1983 verfilmt und erlangte auch aufgrund seiner Effekte den Ruf eines charmant-schlechten B-Movies. Das dürfte im Remake anders aussehen, vor allem wenn sich die Gerüchte über den Regisseur bewahrheiten, die erst im vergangenen Monat aufgekommen waren. Laut "Variety" soll sich Darren Aronofsky in Gesprächen befinden.
Die weiteren Filme und Serien in konkreter Entwicklung
Noch eine Vielzahl an weiteren Film- und Serienadaptionen befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. In der Tat so viele, dass eine ausführliche Auflistung sämtliche Rahmen sprengen würde. Diese Umsetzungen sollen ebenfalls früher oder später anstehen:
Filme:
- "Danny Coughlin's Bad Dream", Kinofilm zur Kurzgeschichte von 2024
- "The Regulators", Neuverfilmung zum Buch von 1996
- "Christine", Neuverfilmung zum Buch von 1983
- "Elevation", Kinofilm zum Buch von 2018
Serien:
- "The Institute", Animationsserie zum Buch von 2019
- "Fairy Tale", Miniserie zum Buch von 2022
- "Billy Summers", Miniserie zum Buch von 2021
- "Later", Miniserie zum Buch von 2021
- "The Talisman", Serie zum Buch von 1984