Kinski ist Paganini
In den 60ern sah er in Wien ein Porträt: Das Gesicht wild und von Leidenschaft verwüstet. Das sei Paganini, sagt man ihm. Kinski stürzt davon: „Ich hatte nicht gewusst, dass ich Paganini war.“
München - Klaus Kinski lässt die Haare wachsen, seinen Zahnarzt weist er an, alle Zähne zu reissen, weil der Teufelsgeiger gleichaltrig auch keine mehr hatte. Der Arzt weigert sich, Kinski geht ihm an die Kehle.
Er klaubt alles Geld zusammen, schreibt ein Drehbuchfragment und führt – weil Herzog sich weigert – selbst Regie: Es entsteht ein wüster, kitschiger, sexueller Film, eine Ruine, die in Cannes wegen Pornografie abgelehnt wird. Das Filmmuseum zeigt heute das Werk, dessen Premiere Kinski mangels anderer Investoren an der Pariser Oper 1989 selbst finanzierte.
Filmmuseum, Jakobsplatz, 21 Uhr: „Kinski Paganini“, 5 Euro, Abendkasse, Tel. 233 96 450
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